Jüchen Bürgermeister will die zweite Amtszeit

Jüchen · Bürgermeister Harald Zillikens möchte am 13. September auf seine Wiederwahl anstoßen. Er setzt auf akribische Arbeit und Teamwork.

 Zu Hause im Garten in Hochneukirch findet Harald Zillikens die Gelegenheit zum Entspannen.

Zu Hause im Garten in Hochneukirch findet Harald Zillikens die Gelegenheit zum Entspannen.

Foto: Lothar Berns

Beim Vergleich mit dem FC Bayern München muss Harald Zillikens schmunzeln. Nein, von vermeintlichen Favoritenrollen und Amtsbonus hält der Jüchener Bürgermeister nichts, und überhaupt: Als Fan von Borussia Mönchengladbach wird er nicht so gerne mit dem FC Bayern verglichen. Der CDU-Politiker setzt lieber auf die Tugenden seines Lieblings-Fußballklubs aus der Nachbarstadt: akribische Arbeit, nicht auf dem Erreichten ausruhen, Bodenständigkeit. Mit diesen Tugenden möchte er die Gemeinde weiter Schritt für Schritt voranbringen. Auch wenn er in der CDU-Hochburg Jüchen auf breite Zustimmung setzen kann, bleibt er dieser Linie mit Blick auf die Bürgermeisterwahl am 13. September treu. "Ich nehme den Wahlkampf sehr ernst", sagt Zillikens. Sein Herausforderer ist Holger Tesmann (SPD).

An diesem Mittwochabend sitzt Harald Zillikens zu Hause in seinem Garten und spricht über die Herausforderungen, die auf Jüchen warten. Seit sechs Jahren ist der ehemalige Leiter der IT-Abteilung des Rhein-Kreises Neuss Verwaltungschef im Jüchener Rathaus, vieles wurde in dieser Zeit auf den Weg gebracht und vorangetrieben. Der gemeinsam mit Mönchengladbach betriebene Regiopark zum Beispiel ist eine Erfolgsgeschichte, beim Kita-Angebot und den Seniorenheimen sieht der 56-Jährige die Gemeinde gut aufgestellt, auch die flächendeckende Versorgung mit einem leistungsfähigen Glasfasernetz für schnelles Internet ("Ein Standortfaktor, der von zentraler Bedeutung für die Zukunft ist") ist zumindest angestoßen. Aber es gibt Zukunftsfragen, die ihn beschäftigen. Er möchte die Entwicklung der Gemeinde weiter aktiv mitgestalten.

Für die nahe Zukunft werden zum Beispiel auch in Jüchen weitaus mehr Flüchtlinge erwartet. "Da müssen wir Unterkünfte schaffen", sagt Zillikens. Eine weitere Aufgabe: Jüchen muss den demografischen Wandel meistern. Und langfristig gilt es, den Strukturwandel zu bewältigen. Dafür müssen schon heute Ideen für die Zeit nach der Braunkohle angestoßen werden. "Das alles macht unheimlich viel Spaß und ist enorm spannend", betont Zillikens. "Es geht hier um Zukunftsfragen und darum, wie die Gemeinde in 40, 50 Jahren aussieht."

Hinter Harald Zillikens rauscht in diesem Moment ein weicher Wind durch die Blätter der mehr als zehn Meter hohen kanadischen Roteiche in seinem Garten. 75 Jahre ist diese alt, einige Meter entfernt hat Zillikens' Ehefrau Doris einen Ableger gepflanzt. Die beiden Bäume taugen als Bild für die Zukunft der Gemeinde: Der Raum zum Wachsen ist insbesondere durch die Tagebauflächen vorhanden, aber es wird dauern und bedarf entsprechender Pflege. Harald Zillikens sieht sich dabei als Team-Spieler. Das fängt zu Hause im Garten an. "Da bin ich eher fürs Grobe zuständig und meine Frau für den Rest", sagt er und lacht. Auch im Rathaus setzt Zillikens auf Team-Arbeit - nur dass der zweifache Familienvater da für weit mehr zuständig ist als fürs Grobe.

70 bis 80 Stunden arbeitet Harald Zillikens pro Woche. Er lässt sich diese Zahl ungern entlocken, weil er seine Arbeit als Berufung sieht. Zum Abschalten geht er gerne Schwimmen - Zillikens ist seit 28 Jahren Geschäftsführer der DLRG Hochneukirch - oder Joggen. Und natürlich zieht es ihn regelmäßig in den Borussia-Park. "Hoffentlich klappt's in dieser Saison mal mit einem Champions-League-Spiel", sagt er.

(NGZ)
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