Jüchen BUND pflanzt Bäume als Ersatz für abgebaggerte Obstwiese

Jüchen · Eine Protestaktion gegen den Tagebau Garz-weiler II hat ein Nachspiel. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) pflanzt am Freitag, 20. März, 14 Uhr, in Erkelenz-Holzweiler Obstbäume mit besonderer Vergangenheit: Sie sind aus Bäumen der Obstbaumwiese entstanden, die vor sieben Jahren im Tagebau bei Jüchen Aufsehen erregt hatte.

Damals hatten Naturschützer zehn Tage auf der Wiese im heutigen Braunkohletagebau campiert, ehe die Polizei diese räumte. Heute befindet sich dort die tiefe Tagebaugrube. Bevor jedoch die Bagger anrückten, hatte der BUND von den Obstbäumen Reiser geschnitten - und daraus "Nachkommen" gezüchtet. Mittlerweile sind die kräftig gewachsen. "Jetzt wollen wir einige dieser ,Garzweiler Zukunftsbäume' gemeinsam mit dem Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen in Erkelenz-Holzweiler pflanzen", kündigt BUND-Landesgeschäftsführer Dirk Jansen an. Dort hatte der BUND im Jahr 1993 ein Grundstück erworben mit dem Ziel, den Braunkohletagebau Garzweiler II zu stoppen.

Nach einer Entscheidung der NRW-Landesregierung im vergangenen Jahr soll das Abbaugebiet verkleinert werden, Holzweiler damit nicht umgesiedelt werden. Der Verband will die Pflanzaktion nutzen, um "einen Überblick über die anstehenden politischen Entscheidungen zur Braunkohle" zu geben.

Die frühere Wiese bei Jüchen stand vor zwei Jahren nochmals im Mittelpunkt des Interesses. Nach einer Klage stufte das Bundesverfassungsgericht die Enteignung der Wiese als verfassungswidrig ein - die Behörden hätten damals die rechtlich erforderliche Gesamtabwägung des Tagebauprojekts unterlassen.

(NGZ)
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