Classic Days Schön, alt, schnell, laut - Oldtimer-Festival auf Schloss Dyck startet

Jüchen/Rhein-Kreis · Schloss Dyck ist an diesem Wochenende wieder einmal das Ziel vieler Oldtimer. Tausende Besucher werden erwartet.

Classic Days 2017 auf Schloss Dyck - Tag 1
18 Bilder

Classic Days 2017 auf Schloss Dyck - Tag 1

18 Bilder

Am Samstag und Sonntag noch gehören die Straßen rund um Schloss Dyck und der Schlosspark den Autos und Motorrädern aus vergangenen Zeiten. Nicht nur die Oldtimer, sondern auch Besitzer und mancher der vielen tausend Besucher sorgen für eine schöne Zeitreise —sei es in Petticoat oder Knickerbocker. Dazu passen auch die — nicht ganz ernst gemeinten — Ortsschilder, die der Veranstalter aufgestellt hat. Sie markieren das Ende der "Realen Welt" und eben den Beginn der "Classic Days".

Am Freitag schon konnten Zuschauer die Oldtimer bestaunen, die auf eigener Achse zum Schloss gekommen sind. Richtig hoch her geht es dann heute und morgen mit mehreren schnellen Runden auf der abgesperrten Strecke, Motorsport-Stars, Schönheitswettbewerben und natürlich ganz viel altem Glanz, den es am Schloss auch in Ruhe zu bestaunen gibt — garantiert ist für jeden Klassik-Freund etwas dabei, wie diese kleine Auswahl beweisen soll:

Der Kleinste: 14 PS, zwei Sitzplätze — mehr Auto brauchte keiner, der in der Wirtschaftswunderzeit mobil sein wollte. Der Messerschmitt Kabinenroller des Neussers Hermann Herfurtner steht gemeinsam mit anderen Helden der 1950er Jahre auf der Plaza.

Der Älteste: 1888 — das Auto war gerade einmal zwei Jahre vorher erfunden — baute Andreas Flocken in Coburg den wohl ersten deutschen Wagen mit Elektroantrieb. Auch wenn es sich bei dem Fahrzeug, das auf der Apfelwiese zu sehen ist, um einen Nachbau handelt: Der Grundstein des Wagens ist eine Kutsche aus dem 19. Jahrhundert, wie sie wohl auch für das verschollene Original verwendet wurde.

Der Berühmteste: Walter Röhrl wurde im März 70 Jahre alt. Der mehrfache Rallye-Weltmeister feiert auf Schloss Dyck seinen runden Geburtstag nach und bewegt Fahrzeuge aus seiner aktiven Karriere auf dem Rundkurs. Weitere Promis sind unter anderem die früheren Formel-1-Fahrer Jochen Mass und Karl Wendlinger. Auch die in Mönchengladbach geborene Rennfahrerin Ellen Lohr besucht wieder die Classic Days. Das berühmteste Auto dürfte wohl der Ferrari 156 sein. Mit solch einem Wagen kämpfte der Deutsche Wolfgang Graf Berghe von Trips im Jahr 1961 um die Formel-1-Weltmeisterschaft, bis er in Monza bei einem Rennunfall ums Leben kam. Den nachgebauten Wagen bringt Ferrari mit, denn die Italiener feiern ihren 70. Geburtstag für ihre deutschen Fans bei den Classic Days.

Der Ausdauerndste: Der Benjafield's Racing Club ist wieder einmal am Schloss zu Gast. Seine Mitglieder reisen mit ihren Vorkriegs-Bentleys größtenteils aus Großbritannien an — aus eigener Kraft. Wie anstrengend das sein kann, dafür bekommen die Zuschauer ein Gefühl, wenn die Ungetüme auf der Rundstrecke unterwegs sind.

Der Schönste: Er wird am Sonntag im Concours d'Elegance im Schlosspark gewählt.

Der Schnellste: Zweifellos der Bugatti Grand Sport Vitesse, der 410 km/h schnell sein kann. Er ist mit einem Baujahr von 2006 allerdings wenig klassisch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort