Jüchen Daniel Groß im Finale von Mr. Gay Germany

Jüchen · Nur noch gegen sieben Kandidaten tritt der 26 Jahre alte Jüchener an. Das Voting läuft bis Monatsende. Im Rahmen des Wettbewerbs hat Groß jetzt eine Kampagne für mehr Toleranz gestartet.

 Daniel Groß aus Jüchen ist einer von acht Finalisten im Wettbewerb Mr. Gay Germany 2016. Bis Monatsende kann abgestimmt werden.

Daniel Groß aus Jüchen ist einer von acht Finalisten im Wettbewerb Mr. Gay Germany 2016. Bis Monatsende kann abgestimmt werden.

Foto: A.T.

Daniel Groß ist im Finale: Aus 100 Bewerbern war der 26-Jährige zunächst unter die ersten 20 gekommen, nun geht es "ans Eingemachte". Nur noch sieben weitere Kandidaten bewerben sich jetzt gemeinsam mit dem Jüchener um den Titel "Mr. Gay Germany 2016". Denn anders als bei Miss-Wahlen geht es bei der Mr. Gay-Wahl um eine Mission: Daniel Groß möchte sich mit einer Kampagne im Rahmen seiner Kandidatur für mehr Rechte und eine bessere Akzeptanz für Homosexuelle einsetzen.

Seine Kampagne trägt inzwischen den Titel "Queer Employees - be tolerant at work - Qualitätssiegel für Unternehmen". Zunächst hatte er sie "Gay Employees" genannt, die Jury riet ihm aber, seine Kampagne nicht nur auf Homosexuelle zu beschränken, sondern generell auf Menschen, die anders sind als die Norm. Dazu sucht Daniel Groß jetzt Unternehmen oder einzelne Firmenmitarbeiter, die sich für ein solches Siegel interessieren. Sie können sich bei ihm unter der E-Mail-Adresse queeremployee@gmx.de melden.

Die anderen sieben Finalisten haben sich teilweise auf Jugend und Schulen fokussiert, während der junge Jüchener die Arbeitswelt in den Blick gerückt hat. Daniel Groß hat mittlerweile von einem befreundeten Grafiker ein Qualitätssiegel in Regenbogenfarben entwerfen lassen und es auf seiner Facebook-Seite gepostet. Mit diesem Siegel sollen dann Unternehmen für Toleranz, Vielfalt, Gemeinschaft und Zusammenhalt ausgezeichnet werden, wünscht sich Groß. Die Intention des Wettbewerbs ist laut Veranstalter nicht nur die Suche nach hübschen Gesichtern und trainierten Körpern. Gesucht werden Repräsentanten der Gay-Community Deutschlands, die Vorbild seien, Dinge in Bewegung bringen, die Mut haben, Unrecht aufzuzeigen, die Empathie und Akzeptanz für ihre Mitmenschen aufbringen. Die Teilnehmer dürfen übrigens zwischen 18 und 40 Jahren alt sein. Die acht Finalisten sind aber zwischen 21 und 31 Jahren alt.

Und welche Chancen rechnet sich Daniel Groß aus, nachdem er seine Mitbewerber kennengelernt hat? "Es wird nicht einfach, weil auch einige aus Köln oder Berlin mit dabei sind. Die haben automatisch eine viel größere Community hinter sich, als ich hier auf dem Lande", sagt er. Doch gerade deshalb werde er jetzt noch mal so richtig Gas geben, beim Stimmen sammeln und bei der Bekanntmachung seiner Kampagne.

Bis Ende Oktober kann noch abgestimmt werden. Der Sieger soll im November in Köln bekanntgegeben werden. Und der kann dann zunächst auf Reisen gehen, unter anderem in die USA. Er hat aber auch die Möglichkeit, bei dem Wettbewerb Mr. Gay Europe oder sogar World mitzumachen. Mut hat der 26-Jährige auf jeden Fall bereits bewiesen, sich im ländlichen Umfeld zu outen. Dabei hat ihn eines überrascht: "Ich habe bisher keine negativen Reaktionen bekommen. Es gab keine dummen Sprüche."

(NGZ)
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