Jüchen Der Brandschutz-Check wird teurer

Jüchen · Jüchener Feuerwehr untersucht die Sicherheit von 240 öffentlichen Einrichtungen und Betrieben im Gemeindegebiet.

 Stellvertretender Feuerwehr-Chef Michael Schroeder ist für die Brandverhütungsschauen zuständig.

Stellvertretender Feuerwehr-Chef Michael Schroeder ist für die Brandverhütungsschauen zuständig.

Foto: gt

240 öffentliche Einrichtungen und Betriebe sind aktuell auf Jüchener Gemeindegebiet zu einer regelmäßigen Brandverhütungsschau verpflichtet. Sensible Objekte, in denen sich besonders viele Menschen aufhalten, werden alle drei Jahre von der Feuerwehr für einen Brandschutz-Check besucht. Dazu gehören alle Schulen, Kindergärten und Altenheime, aber auch die Flüchtlingsunterkünfte. Die übrigen Betriebe kommen alle sechs Jahre an die Reihe. Für alle ändern sich ab 1. Januar 2018 aber die Gebühren, die die Gemeinde jetzt anheben wird. Rund sieben Euro pro Stunde wird die Brandverhütungsschau teurer, die in einer kleinen Kita etwa eine Stunde, in einem Großbetrieb, wie etwa 3 M, auch einen ganzen Tag in Anspruch nehmen kann.

Gewinne macht die Feuerwehr auch bei höheren Gebühren mit diesem Service nicht, da er lediglich kostendeckend berechnet wird. So wurden die Gebühren zuletzt im Jahr 2016 festgelegt, sie werden nun den gängigen Sätzen der tariflich Beschäftigten angepasst. Zuständig für die Brandverhütungsschau ist der stellvertretende Feuerwehrleiter Michael Schroeder. In Ausnahmefällen, wenn Schroeder im Urlaub oder krank ist, übernimmt auch mal sein Chef Heinz-Dieter Abels diese Aufgabe. Doch Schroeder hat den "Heimvorteil", der ihm und vor allem auch den 240 "Klienten" zum Vorteil gereicht: "Man kennt sich", deutet der Gemeindebrandinspektor lapidar an, was aber laut Abels den besonderen Wert und Charakter der Brandverhütungsschau "à la Jüchen" ausmacht: "Wir wollen die Betriebe nicht gängeln, sondern beraten", betont Abels. Deshalb werde auch immer individuell vor Ort, vor allem auch in den landwirtschaftlichen Betrieben gemeinsam nach Lösungen gesucht, die die Eigentümer nicht übermäßig finanziell belasten sollten.

Für Schroeder und "seine" 240 Betriebe die ist es vorteilhaft, dass er vor seiner hauptamtlichen Feuerwehrberufung als ausgebildeter Elektrotechniker gearbeitet hat. So fällt es ihm beispielsweise sofort auf und wird von ihm beanstandet, wenn zu viele Mehrfachstecker hintereinander auch gleich mehrere "Stromfresser" versorgen sollen und als klassische Brandauslöser durchschmoren können. Der mithin wichtigste Aspekt der Brandverhütungsschau ist für Schroeder aber der Abgleich der objektbezogenen Einsatzpläne. Für 110 der insgesamt 240 Betriebe gibt es diese wichtige Hilfestellung bereits, die im Notfall nicht nur die Flucht- und Rettungswege definiert. Jedes erste Einheitsfahrzeug hat bei einer Alarmierung den Einsatzplan (wenn vorhanden) für den Betrieb an Bord. Mit Hilfe solcher Pläne könnten die Retter vor Ort ganz gezielt eingesetzt werden und müssten nicht erst suchend im Objekt "herumirren", sagt Schroeder. Und die Brandverhütungsschau "à la Jüchen" kennzeichnet noch eine weitere Besonderheit: Auch zwischen den Drei- oder Sechs-Jahres-Fristen gibt es öfter mal Beratungsbedarf, den Schroeder "nebenbei" auf kurzen Wegen unbürokratisch beantwortet.

(NGZ)
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