Jüchen Die Gemeinde Jüchen wird ein "Filmstar

Jüchen · Neben dem Imagefilm, der die Schokoladenseiten von Jüchen präsentieren soll, wird es eine neue Gemeinde-Homepage geben und ein anspruchsvolles Wirtschaftsmangazin. Unternehmer können für Innovationen Gutscheine erhalten.

Noch ein paar schöne Sonnentage braucht der Regisseur, um den Imagefilm über und für die Gemeinde Jüchen fertigzustellen. Eigentlich sollte der zweieinhalbminütige Streifen bereits im August auf der Homepage der Gemeinde und im Youtube-Video-Portal zu betrachten sein. Nun rechnet Annika Schmitz, Wirtschaftsförderin der Gemeinde, aber nach Rücksprache mit der Filmgesellschaft im Oktober mit der Fertigstellung. Dann sollen allerdings auch die bis dato 15 gefilmten Firmenporträts, die Jüchener Unternehmer bei derselben Produktion in Auftrag gegeben haben, zusammen mit dem Imagefilm als Links veröffentlicht werden. Laut Schmitz könnten auch noch einige Firmen hinzukommen, die Filmporträts beauftragen.

Zur Außendarstellung des Wirtschaftsstandortes Jüchen plant Schmitz jetzt ein regelrechtes Magazin, das dreimal im Jahr mit etwa 30 Seiten herauskommen soll. Die erste Auflage soll es im letzten Quartal 2016 geben. In dem anspruchsvoll gemachten Heft sollen einheimische Firmen mit ihren Besonderheiten und Innovationen präsentiert werden. Dieses Magazin soll dann auch einen Grundstein für eine Standortbroschüre legen. In jedem Magazin werden auch Beratungsrubriken zu bestimmten Themenbereichen veröffentlicht: Fördermittel für Unternehmer wäre eines dieser Themen, wie Schmitz ankündigt.

Denn die Wirtschaftsförderin weist zwar auf der Gemeinde-Homepage auf die sogenannten Innovationsgutscheine hin. Das sind Fördermittel aus dem Innovationsförderprogramm des Landesministeriums für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie, die speziell für den Mittelstand vergeben werden. Sie bedauert aber: "Leider gab es noch keinen einzigen Förderantrag aus Jüchen, dabei haben schon 1000 Firmen in NRW davon profitiert", sagt Schmitz und fügt hinzu: "Es wäre doch schade, die Fördermittel brach liegenzulassen."

Doch sie möchte bei der aktuell laufenden Vortragsreihe zum Thema "Welche Aspekte beeinflussen erfolgreiche Innovationen?" zum nächsten Termin für die Inanspruchnahme solcher Fördermittel werben. Schmitz hat den Eindruck, dass der Begriff Innovation bei den hiesigen Unternehmern nicht so verstanden wird, wie das Landesministerium den Begriff fasst. "Mit Innovation sind nicht nur junge Unternehmen und neue Forschungsergebnisse gemeint. Der Begriff Innovation ist weit gesteckt und kann auch bedeuten, wenn man Verfahren, Dienstleistungen oder Organisationsstrukturen im Betrieb erneuert", erläutert die Wirtschaftsexpertin.

Unter dem Motto "Mittelstand.innovativ" vergibt das Land NRW auf Antrag Innovationsgutscheine für die Planung, Entwicklung und Umsetzung sowie die Weiterentwicklung von Produkten, Produktionsverfahren oder Dienstleistungen. Den Innovationsgutschein gibt es in zwei Varianten: Die Variante B gilt für externe wissenschaftliche Beratung im Vorfeld der Entwicklung eines innovativen Produktes, einer Dienstleistung oder einer Verfahrensinnovation. Beispiele dafür sind Technologie- und Marktrecherchen, Machbarkeitsstudien, Werkstoffstudien oder Studien zur Fertigungstechnik. Der Innovationsgutschein F+E wird für externe umsetzungsorientierte Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten vergeben, die darauf ausgerichtet sind, innovative Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen bis zur Markt- beziehungsweise Fertigungsreife auszugestalten. Konstruktionsleistungen, Service Engineering, Prototypenbau, Design, Produkttests zur Qualitätssicherung und vieles mehr kann für die Förderanträge aus diesem Bereich aufgeführt werden. Möglich sind auch Anträge für beide Varianten und sogar gemeinsame Anträge mehrerer Unternehmen am Ort.

Im nächsten Jahr soll laut Schmitz auch die Homepage der Gemeinde eine Innovation erfahren. Der sogenannte Relaunch soll dann auch einen erweiterten Wirtschaftsschwerpunkt auf dem Gemeindeportal mit sich bringen. Das hatten örtliche Unternehmer bei der jüngsten Befragung durch Studenten unter anderem gewünscht.

(NGZ)
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