Jüchen Die Jecken sind los in Otzenrath und Garzweiler

Jüchen · In Otzenrath, Spenrath und in Garzweiler feierten die Jecken am Wochenende ausgelassen Straßenkarneval. Rund 400 Jecken in 18 Fußgruppen sowie drei große und vier kleine Festwagen nahmen teil.

 Kamelle und Konfetti flogen reichlich beim Zug in Otzenrath und Spenrath mit rund 400 Teilnehmern.

Kamelle und Konfetti flogen reichlich beim Zug in Otzenrath und Spenrath mit rund 400 Teilnehmern.

Foto: Foto L. Berns

In Spenrath und Otzenrath hatte das Organisationsteam vom Verein "Jugend en de Bütt" mit der Vorsitzenden Sabine Queck an den Erfolg der vergangenen Jahre anknüpfen können und wieder einen großen Umzug auf die Beine gestellt.

 Diese Jecken zogen in Taucheranzügen und sogar mit einem Hai gestern mit durch Garzweiler.

Diese Jecken zogen in Taucheranzügen und sogar mit einem Hai gestern mit durch Garzweiler.

Foto: G. Salzburg

Grün war am Anfang des Zuges die dominante Farbe, denn die "Jägerkapelle Hochneukirch" hatte sich als Chirurgen verkleidet. Auf die Farbe Blau setzten hingegen die "Bützenjäger", die als Krümelmonster gingen. Neben Proviant hatten sie Chips, Popcorn, Gummibärchen und Bälle in ihren Bagagewagen, um sie unter das närrische Volk zu werfen. Rund 1000 große und kleine Jecken säumten die Straßen, die die Anwohner mit Luftballons und Fähnchen bunt geschmückt hatten.

Walburga Synofzik kam wie jedes Jahr mit ihrer Familie aus Jüchen - diesmal als Känguru, Eisbär und Hot-Dog verkleidet - zum Umzug nach Spenrath. "Die Stimmung hier ist gut", waren sie sich einig. Und: "Die Karnevalisten sind immer sehr großzügig mit dem Wurfmaterial", befanden sie.

Die "Tröööten" bereicherten als Löwen verkleidet den Zug mit ihren Kostümen. "Die haben wir alle selber genäht", erzählte Kristina Welters. Besonders eindrucksvoll: Die perfekt geschminkten Löwengesichter unter den Lockenperücken. Eine Gruppe von Supermännern im Zug hatte einen Anhänger zum Batmobil umfunktioniert

Umjubelt wurde das Klompenkönigspaar Mathilde und Thomas Merkens. "Wir ziehen sonst bei einer Fußgruppe mit. Aber als Prinzenpaar dabei zu sein ist etwas ganz Außergewöhnliches", sagte Mathilde Merkens. Besonders froh war sie, dass der angekündigte Regen ausbliebe. Auch sie hatten reichlich Wurfmaterial.

Marvin (9) und Joshua Peters (7) waren besonders beeindruckt, dass auch die Feuerwehr am Ende des Zugs Kamelle warf. Ihre Mutter Melanie Peters brachte es auf den Punkt: "Tolle Kostüme, tolle Musik, tolle Stimmung", sagte sie. Im Anschluss an den Zug stieg eine Karnevalsparty im Festzelt in Otzenrath.

Futuristische Spice Girls und todesmutige Taucher waren gestern in Garzweiler zu sehen. Zum Karnevalsumzug des Garzweiler Elferrats zählten elf große und kleine Wagen Wagen. Mittendrin fuhr der Wagen des Kinderprinzenpaares Timo und Amy, geschmückt mit einem Schwarm von roten Herz-Luftballons. Auf dem imposanten Schiff "Jecke Marie" war die Piratenflagge gehisst, während zweibeinige Zootiere im Gefolge des Mottowagens "Der Jüchener Zoo ist los" Bananen und Kokosnüsse verteilten. Zwischen den Gefährten tummelte sich bunt kostümiertes Fußvolk mit prall gefüllten Taschen für den Kamelle-Regen.

Die Gruppen hatten sich mit viel Liebe zum Detail verkleidet. "Jeder soll so kommen, wie er will. Es darf nur nicht politisch anstößig sein," sagte Elferrat-Präsident Frank Schumacher. Nach drei ausverkauften Karnevalsveranstaltungen war er bestens gelaunt. Tags zuvor hatte eine als Taucher verkleidete Gruppe beim Kostümball den ersten Preis erhalten. Nun war sie im prämierten Outfit mit am Start - in Begleitung eines lebensgroßen Hais.

Leuchtende Hingucker waren die Spice Girls im futuristischen Silber/Blau mit verschlungenen Augenwesen auf dem Kopf. "Wir sind seit 40 Jahren dabei und schon als Jugendliche in Alt-Garzweiler mitgelaufen. Damals hat meine Mutter die Kostüme genäht, nun machen wir das selbst", verriet Caroline Hamacher.

(NGZ)
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