Jüchen DLRG-Bad soll mehr Einnahmen bringen

Jüchen · Eine Kommission soll Ideen für den wirtschaftlicheren Bäderbetrieb entwickeln. Schulschwimmen behält aber Priorität.

 Schwimmunterricht für Kinder steht bei der DLRG Hochneukirch im Fokus.

Schwimmunterricht für Kinder steht bei der DLRG Hochneukirch im Fokus.

Foto: D. Elke

Heiß diskutiert wurde jetzt erneut der Zuschuss, den die Gemeinde Jüchen für das von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) betriebene Hallenbad in Hochneukirch gewährt wird. Dieser Zuschuss soll jetzt auf maximal 20.000 Euro pro Jahr begrenzt werden. Außerdem soll die DLRG Hochneukirch jede Möglichkeit zur Einnahmeverbesserung ausschöpfen, wobei aber die Belegung des Bades durch das Schulschwimmen weiterhin ihre Priorität behalten soll: Soweit der einstimmige Beschluss des Sportauschusses. Außerdem soll auf Anregung von Frank Bäumer (SPD) eine Bäderkommission gebildet werden, in der Vertreter der Gemeindeverwaltung, der Politik, der DLRG und des Turnvereins (TV) Jüchen als Betreiber des zweiten Jüchener Hallenbades und des Gemeindesportverbandes zusammenkommen sollen.

Die Debatte um den weiteren Zuschuss für das Hochneukircher Bad wurde ausgelöst durch Anträge der SPD und der CDU. Letztere hatte die Gemeinde aufgefordert, den Bädervertrag auf Wirtschaftlichkeit für die DLRG hin zu überprüfen. Und die SPD hatte eine Prüfung beantragt, wie die DLRG mehr Einnahmen durch Mitgliederbeiträge und eine Erweiterung der Öffnungszeiten des Bades erzielen könne. Die DLRG habe aber bereits geantwortet, sie könne maximal 6000 Euro an Mehreinnahmen über eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge erzielen, informierte Bäumer den Sportausschuss. Er erinnerte auch daran, dass die Gemeinde Jüchen kürzlich 350.000 Euro in eine Reparatur im Hallenbad in Hochneukirch und insgesamt drei Millionen Euro in jüngster Vergangenheit in die Substanzpflege der beiden Bäder investiert habe. Solche Investitionen seien angesichts der Haushaltslage von Jüchen künftig nicht mehr möglich, warnte Bäumer. Er gab zu bedenken, dass nicht alle Kommunen gleich zwei Hallenbäder zur Verfügung hätten und sich beim Schulschwimmen auch der Pendelbusse bedienten. Dies stieß aber bei Andrea Müller von der FWG auf Protest: Die zwei Stunden Schulschwimmen pro Woche reichten bei der Größe der Gemeinde Jüchen nicht aus, um in dieser kurzen Zeit auch noch weite Wege mit dem Bus zurücklegen zu können.

Einig waren sich die Mitglieder des Sportausschusses allerdings in der Frage, das Schulschwimmen und das Schwimmenlernen generell weiter fördern zu wollen. Und dabei komme der DLRG, aber auch dem TV Jüchen, nun mal eine wichtige Rolle zu. "Wer heute nicht schwimmen kann, der lebt gefährlich", betonte Andrea Müller und sprach sich damit für den Erhalt der beiden Hallenbäder in Jüchen aus. Auch Konrad Thelen von der FDP gab zwar zu, dass sich seine Fraktion einerseits schwertue, angesichts der angespannten Haushaltslage die weiteren Zuschüsse für die DLRG Hochneukirch zu befürworten. Aber auch für die Liberalen habe die Förderung des Schulschwimmens Priorität, führte Thelen aus. In einer der nächsten Sitzungen des Sportauschusses soll aber auch noch ein DLRG-Vertreter gehört werden.

(NGZ)
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