Jüchen Ein Krönungsball mit viel Humor

Jüchen · Neusser Bürgermeister "zieht" Gierather Schützenkönig "durch den Kakao".

"Gierath-Gubberath ist weltweit bekannt für seine unvergesslichen Krönungsabende", sagte Ralf Eberle, Vorstandsmitglied des Bürgerschützenvereins Gierath-Gubberath, am Dienstagabend gleich zu Beginn der Veranstaltung mit einem Augenzwinkern. Das Besondere in diesem Jahr: Weil der neu zu krönende König Ralf Kriesemer bei der Stadt Neuss arbeitet, war auch der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer zur Krönungsfeier gekommen und sollte später zur Erheiterung der Besucher nicht unwesentlich beitragen.

Vor der Krönung stand zunächst die Verabschiedung des scheidenden Königspaares auf der Tagesordnung. Vizepräsident Heinz-Gerd Schroeder nahm dieses Ritual vor, bei dem auch diesmal ein paar Tränen flossen. "Die vielen schönen Erinnerungen werden euch ein Leben lang begleiten", sagte er zu Jürgen und Iris Siemons. Ralf Ebel legte dem Noch-König das Ärmelband an, während er sich von der Königskette und sie sich vom Diadem trennen musste.

Vizepräsident Heinz-Gerd Schroeder betonte, dass Ralf und Corinna Kriesemer nicht eingesprungen seien, weil sich sonst niemand gefunden hätte. Und er räumte mit dem weit verbreiteten Vorurteil auf, dass satzungsgemäß der Präsident den Vogel abschießen müsse, falls kein anderer Königsbewerber zur Verfügung steht. Der Bürgerschützenverein zog sämtliche Register, das Tambourkorps Orken und der Musikverein "Die Gohrer" spielten den Großen Zapfenstreich, die Fahnenträger auf der Bühne und das schmucke Offizierskorps konnten sich sehen lassen, und das war auch gut so: Unter den Besuchern waren die im Saarland lebenden Eltern der Königin, aber auch etliche Neusser Kollegen des Königs. Der Jüchener Bürgermeister Harald Zillikens sagte: "Wir leben in einer Welt, die immer verrückter wird. Umso wichtiger ist das Heimatgefühl." Der Neusser Bürgermeister nannte den gebürtigen Neusser Dirk Kriesemer "einen Neusser Exportschlager". Dass er in der Quirinusstadt als Anti-Korruptionsbeauftragter arbeite, begründete Breuer mit dieser ironischen Bemerkung: "Das sind die Spuren, die 50 Jahre CDU-Herrschaft im Rathaus hinterlassen haben." Er lobte Kriesemer als "jemanden, der Verantwortung übernimmt", hatte einen "guten Roten" als Präsent mitgebracht und scherzte: "Falls Sie das als Korruption betrachten, könnten wir die Flasche auch gemeinsam austrinken."

(barni)
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