Jüchen Elisabeth Krogull macht mit Beton und Farbe Kunst

Jüchen · Die Jüchener Künstlerin lässt sich von atemberaubenden Landschaften inspirieren. Jetzt öffnet sie auch ihr Atelier.

 Groß, strukturiert und eine abstrakte Spiegelung ihrer Heimatverbundenheit: Das sind die Bilder von der Wahl-Jücherin Elisabeth Krogull.

Groß, strukturiert und eine abstrakte Spiegelung ihrer Heimatverbundenheit: Das sind die Bilder von der Wahl-Jücherin Elisabeth Krogull.

Foto: L. berns

Elisabeth Krogull hat etwas Elfenhaftes an sich: klein, ein freundliches Lächeln, eine zarte Stimme. Umso mehr erstaunen die Bilder der 51-jährigen Jüchenerin. Groß, abstrakt, farbintensiv. Mit ausgeprägter Struktur ziehen sie den Betrachter in den Bann.

Und doch könnte Elisabeth Krogull wohl keine anderen Bilder schaffen als genau diese. Denn ihre Kunst ist eng verknüpft mit ihrem Lebensweg. Dieser führte sie von Polen nach Deutschland, von der Kunstschule in Llubin zur Ausbildung als Textiltechnikerin. "Ich habe immer gemalt. Vermutlich hätte ich es bereits vor meiner Geburt getan, wenn ich Farben gehabt hätte", erzählt Krogull. Heirat, die Geburt von Sohn und Tochter ließen kaum Zeit für die Kunst - das ist nun anders. "Die Kinder sind erwachsen, jetzt kann ich die Zeit nutzen", sagt die Wahl-Jücherin.

Undenkbar wären ihre Bilder ohne die Weite der masurischen Seen, ohne das Licht der Wälder - die Schönheit dieser Landschaft spiegelt sich in fast allen Arbeiten von Krogull. In der abstrakten Struktur hat sie ihre Ausdrucksform gefunden, auch wenn sie ebenso Porträtaufträge ausführen kann.

In Krogulls stilvollem Wohnzimmer verraten Staffellei, unzählige Pinsel und ein ganzes Regal voller Farben, dass sie hier arbeitet - auch wenn auf den makellos weißen Fliesen kein einziger Farbspritzer zu sehen ist. Hier entstehen ihre Werke in Betontechnik, Schicht um Schicht trägt sie die mit Sand vermischte Farbe mit einem Spachtel auf. "Das ist körperliche Arbeit." Wie viel Zeit sie für ein Bild braucht? "Das kommt darauf an. Mal zwei Tage, mal zwei Jahre." Entscheidend sei ihr Gefühl, fertig zu sein. Einige Ausstellungen hat die 51-Jährige gemacht; im Frühjahr etwa eine in der Kölner Galerie Klopffleisch. Weitere plant sie, sobald sie ein größeres Atelier gefunden hat.

Wer Elisabeth Krogulls Arbeiten kennen lernen will: An jedem ersten Freitag im Monat will sie nach Anmeldung ihr Atelier öffnen. Vormerkungen für den 4. September sind möglich unter "ela_care@gmx.de".

(busch-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort