Jüchen Eltern: "Der Schulweg ist zu gefährlich"

Jüchen · Alle Kinder aus Holz werden laut Mutter Dorothea Lambertz von den Eltern zur Schule gebracht, weil der Weg über die Kreisstraße 19 zu gefährlich sei. Sie will Unterschriften für eine Querungshilfe sammeln und hat die Politik eingeschaltet.

Um die Sicherheit ihrer Kinder sorgen sich Mütter und Väter aus dem Ortsteil Holz: "Hier geht kein Kind alleine zur Schule, alle werden von den Eltern gebracht, weil der Schulweg viel zu gefährlich ist", sagt Dorothea Lambertz, Mutter eines achtjährigen Sohnes und einer zehnjährigen Tochter. Alle Mitglieder des Gemeinderates hat Dorothea Lambertz jetzt angeschrieben, um sie auf die Gefahren beim Überqueren der Kreisstraße 19 aufmerksam zu machen. Sie startet jetzt auch eine Unterschriftensammlung und geht davon aus, dass sie alleine unter den etwa 800 Anwohnern im Ortsteil Holz sowie auch in Otzenrath eine große Zahl von Unterstützern finden wird.

"Muss erst so etwas wie an der Odenkirchener Straße passieren?", fragt die besorgte Mutter und meint damit den schweren Verkehrsunfall, bei dem Ende September eine 14-Jährige von einem Auto angefahren wurde. Dem Gemeinderat hatten Dorothea und Jochen Lambertz in ihrem Schreiben das Problem so verdeutlicht: "Unserer Auffassung nach, besteht hier ein dringender Handlungsbedarf, da sechs- bis zehnjährige Kinder deutlich überfordert sind, die hohen Geschwindigkeiten, die auf der K 19 zulässig sind (100 km/h) richtig einzuschätzen und die Straße sicher zu überqueren." Die Eltern fordern deshalb eine Querungshilfe über die K 19, eine Fußgängerampel und eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Unterstützt würden sie in ihrer Forderung nicht nur durch viele weitere Familien im Ortsteil Holz, sondern auch durch die zuständige Grundschule, die Sport- und Freizeitvereine und das Jugendheim. "Für uns hier im Wohngebiet Holz liegt alles, was wir erreichen wollen, jenseits der K 19. Ob Schule, Kindergarten oder Freizeitmöglichkeiten, wir müssen immer die gefährliche Straße überqueren", verdeutlicht Dorothea Lambertz.

Es gebe zwar insgesamt drei Fußgängerinseln an der K 19, die aber nicht beschildert und für Autofahrer kaum zu erkennen seien. Die gefährlichste Stelle sei die Fußgängerinsel hinter dem Ortsschild Hochneukirch: "Die Autofahrer sehen den Ortsausgang und die freie Straße, wo kein Haus mehr steht und geben Gas", schildert Lambertz die Situation. Sie wisse zwar, dass der Gemeinderat für die Kreisstraße nicht zuständig sei, hoffe aber, dass der sich für die Belange der Bürger in Holz bei den zuständigen Stellen des Kreises einsetze.

Dies ist übrigens nicht der erste Vorstoß in Sachen Verkehrssicherheit, den Lambertz wagt. Sie hatte Bürgermeister Harald Zillikens die Situation bereits im vergangenen Jahr dargelegt. Der ließ die Angelegenheit beim Straßenverkehrsamt des Rhein-Kreises Neuss prüfen und musste ihr daraufhin mitteilen: "Das Straßenverkehrsamt teilt mit, dass ... keine Notwendigkeit vorliegt, dort einen Fußgängerüberweg oder eine Querungshilfe anzulegen. An dieser Stelle sind bereits drei bauliche Querungshilfen in Form von Mittelinseln vorhanden. Diese helfen dem Fußgänger, die K 19 sicher ... zu überqueren." Lambertz sagt: "Das mag für Erwachsene gelten, aber nicht für Kinder."

(NGZ)
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