Jüchen Erdgasleitung wegen Obsthofs verlegt

Jüchen · Open Grid Europe hat den geplanten Trassenverlauf nach Einsprüchen aus Jüchen geändert. Die Trasse wird nun nicht die Obstplantage von Thomas Scheufen durchtrennen. Sie verläuft unschädlich durch nördliches "Niemandsland".

 Die Apfelplantage von Thomas Scheufen in Hochneukirch wird nun doch nicht von der Erdgaspipeline durchtrennt. Die Gemeinde hat sich mit ihren Einsprüchen bei den Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf durchsetzen können.

Die Apfelplantage von Thomas Scheufen in Hochneukirch wird nun doch nicht von der Erdgaspipeline durchtrennt. Die Gemeinde hat sich mit ihren Einsprüchen bei den Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf durchsetzen können.

Foto: Lber

Über einen Sieg auf ganzer Linie kann sich Bürgermeister Harald Zillikens freuen - und mehr noch Obstbauer Thomas Scheufen: Die von Open Grid Europe und Thyssengas geplante Erdgaspipeline wird nun doch nicht mitten durch die Apfelplantage in Hochneukirch gezogen. Nach den Einsprüchen des Betroffenen und vielmehr noch der Gemeinde Jüchen bei den Bezirksregierungen in Köln und Düsseldorf hat Open Grid die Trassenplanung geändert: "Es gibt jetzt für Jüchen eine vollkommen unschädliche Variante im nördlichen Bereich auf einem nicht genutzten Grünstreifen", berichtet der Bürgermeister.

Angrenzend zum interkommunalen Gewerbegebiet mit Mönchengladbach solle die Erdgaspipeline nun unter den ökologischen Ausgleichstreifen verlegt werden, der an die Firma Zalando angrenzt. Es sei auch zugesichert worden, dass die derzeitigen Bepflanzungen dort nach dem Bau der Leitung ebenso wieder ersetzt werden, wie der große Lärmschutzwall zu Zalando hin, berichtet Zillikens. Vom Trassenverlauf betroffen seien nun zwar zwei bis drei landwirtschaftliche Betriebe in Hochneukirch. "Die bekommen vom Erdgasbetreiber eine Entschädigung. Diese Landwirte bauen Getreide und Rüben an, wobei Open Grid zugesichert hat, die Gasleitung auf eine Tiefe von 1,20 statt, wie bisher geplant, nur einen Meter tief zu verlegen. Schlimmer wäre es aber für den Obstbauern gewesen, weil er bei einem Trassenverlauf durch seine Plantage auf einem breiten Streifen keine Bäume mehr hätte pflanzen können", verdeutlicht Zillikens. Froh ist der Bürgermeister auch, dass im neuen Trassenverlauf der Kreisverkehr, angrenzend zum Siedlungsgebiet Holz, ebenfalls ausgespart bleibt. Aus seiner Sicht könne Jüchen nun gut mit der Planung leben und sehe dem weiteren Verfahren entspannt entgegen, bilanziert Zillikens. Seine jüngsten Erkenntnisse hatte er übrigens bei einer der beiden Bürgerabende bezogen, bei denen Open Grid Europe und Thyssengas ihr Projekt in der Region erneut vorgestellt hatten. Dabei habe es jetzt zum ersten Mal auch gut lesbare Detailkarten gegeben, berichtete Zillikens, der das Fehlen solcher Karten im bisherigen Raumordnungs- und Planungsverfahren kritisiert hatte. Auf den nunmehr vorgelegten Karten im Maßstab von 1:1000 oder 1:500 (zuvor gab es nur Karten im Maßstab 1:25.000) sei die nach den Einsprüchen aus Jüchen veränderte Trasse nun gut zu erkennen, sagt Zillikens.

Für den Bau der Erdgaspipeline hat der Betreiber übrigens auch regelmäßige Überwachungen mit Hubschraubern angekündigt. Außerdem soll an beiden Seiten der Erdgasleitung jeweils ein Sicherheitsstreifen von fünf Metern Breite angelegt werden, auf dem keine Bäume gepflanzt und keine Gebäude errichtet werden dürfen.

(NGZ)
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