Jüchen Fahrrad-Freunde gründen neuen Verein

Jüchen · In der Gemeinde gibt es einen neuen Verein - die Rad-Freunde Jüchen. Mit dabei sind ADFC-Vorsitzender Gerhard Geisler und andere Club-Mitglieder, die sich über eine Beitragsanhebung beim Fahrrad-Club geärgert haben.

 Franz-Josef Herten (l.) und Gerhard Geisler sind Freunde und Radfahrer aus Leidenschaft. In Jüchen haben sie jetzt einen neuen Verein gegründet.

Franz-Josef Herten (l.) und Gerhard Geisler sind Freunde und Radfahrer aus Leidenschaft. In Jüchen haben sie jetzt einen neuen Verein gegründet.

Foto: Lothar Berns

In Jüchen besteht nun ein zweiter Verein, der das Fahrradfahren fördern und Radtouren anbieten will - die Radfreunde (JF) Jüchen. Die Besonderheit: Gegründet wurde der Verein unter anderem von Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, Ortsgruppe Jüchen. Auch der Jüchener ADFC-Vorsitzende Gerhard Geisler ist nun bei den Rad-Freunden aktiv - und auch dort Vorsitzender.

Den Anstoß für den neuen Verein gab, wie Geisler erklärt, "Unmut von ADFC-Mitgliedern über die Anhebung der Mitgliederbeiträge zum Jahresanfang. Einzelmitglieder müssen nun 56 statt 46 Euro im Jahr zahlen, Familien 68 statt 58 Euro." Zudem erhalte die Ortsgruppe, so Geisler, nur einen kleinen Teil des Mitgliederbeitrags. Zwar sei im neuen Beitrag jetzt eine Pannenhilfe enthalten. "Doch bei einer Reifenpanne flicke ich selbst, bei anderen Schäden suche ich mir eine Werkstatt", sagt Franz-Josef (Franjo) Herten, stellvertretender Vorsitzender der Rad-Freunde. Bislang war er Tourenleiter beim ADFC, nun sei er ausgetreten. Er nennt einen weiteren Grund für die Vereinsgründung: "Jüchen will fahrradfreundliche Gemeinde werden. Da finden wir es gut, einen eigenen Verein ins Leben zu rufen",so Herten.

Bislang haben die Radfreunde laut Geisler 38 Mitglieder. Viele darunter seien ADFC-Mitglieder, darunter fast alle Jüchener ADFC-Tourenleiter. Wie viele beim Club austreten wollen, ist nicht bekannt, Geisler will im Herbst den ADFC-Vorsitz abgeben und dann den Austritt erklären. Ab dem zweiten Halbjahr wollen die Rad-Freunde Tages-, Halbtages- und Feierabendtouren anbieten. "Das Programm ist in Arbeit", so Geisler. Bislang war das Fahrtenprogramm Domäne des ADFC, der fürs erste Halbjahr 20 Touren auf die Beine gestellt hat. ADFC und Rad-Freunde wollen übrigens kooperieren: "Wir trennen uns nicht im Streit", betont Geisler. Alle Mitglieder des ADFC Jüchen könnten kostenlos an Touren der Radfreunde teilnehmen. Und für den Niederrheinischen Radwandertag am 3. Juli werden ADFC und Rad-Freunde gemeinsam einen Info-Stand anbieten."

Kreisverbandsvorsitzender Rolf Schaack findet die Entwicklung in Jüchen "schade". In anderen Ortsgruppen gebe es wenige Austritte, "aber wir hatten auch Neuanmeldungen. Viele Mitglieder sehen die neue Pannenhilfe als wertvolle Hilfe." Zudem handele es sich "um die erste Beitragsanhebung seit zehn Jahren", sagt Schaack. Auch Stephanie Krone, Sprecherin beim ADFC-Bundesverband, erklärt: "Grund für die Anhebung ist in erster Linie die ADFC-Pannenhilfe, mit der wir Radfahren so komfortabel wie möglich machen und Gewissheit geben möchte, dass schnellstmöglich geholfen wird." Zudem seien neue, wasserfeste Ausweise eingeführt worden. Darüber hinaus, so Krone, sei der ADFC verkehrspolitisch aktiv. "Das Fahrrad ist bundesweit in der Diskussion. Wir sind gefragter denn je. Der Verband wächst. Um unsere Chancen wahrzunehmen, brauchen wir mehr Mitarbeiter."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort