Jüchen Falschparker stören immer öfter Feuerwehr

Jüchen · Feuerwehr-Chef Heinz-Dieter Abels kennt es: Parkende Autos blockieren Straßen. Menschen müssen länger auf die Retter warten.

Ein Alarm bei der Jüchener Feuerwehr - nur acht Minuten bleiben den Rettern, bis sie ihr Ziel erreicht haben müssen. Ein kurzer Zeitraum, in dem es auf Sekunden ankommt - "gerade dann, wenn Menschen in Lebensgefahr sind", sagt Feuerwehr-Chef Heinz-Dieter Abels. Doch immer häufiger haben die Florianer in einer der engen Straßen und Gassen von Jüchen Schwierigkeiten, überhaupt durchzukommen.

"Das Problem sind falsch parkende Autos", schildert Abels. Ein aktuelles Beispiel: Bei einem Zimmerbrand in Gierath war eine Straße derart zugestellt, dass das Löschfahrzeug ein Auto bei der Durchfahrt touchierte - und bereits auf dem Weg wertvolle Zeit verschwendete. Ein weiterer Fall in Neuenhoven: Ein Kleinwagen blockierte vollständig eine Zufahrt. "Vier Mann, vier Ecken, ein Handgriff - wir haben das Auto weggetragen. Zum Glück war es leicht", erinnert sich der Feuerwehr-Chef.

Die Gemeinde Jüchen ist dabei kein Einzelfall. Erst vor einer Woche war die Düsseldorfer Feuerwehr wegen eines Küchenbrands in Bilk alarmiert worden - erreichen konnten sie ihr Ziel nur durch die Hilfe der Polizei. 50 falsch geparkte Wagen hatten die Wege für Feuerwehr und Rettungskräfte versperrt.

Heinz-Dieter Abels nennt einen der häufigsten Fehler der Autofahrer: "Die nach dem Parken noch zur Verfügung stehende Straßenbreite wird überschätzt." Der Platz, der für ein Auto ausreicht, genügt Abels zufolge für die bis zu 2,60 Meter breiten Feuerwehr-Fahrzeuge nicht. - "Die übrige Fahrbahn muss mindestens drei Meter breit sein, so lautet die gesetzliche Festlegung", ergänzt Rathaus-Sprecher Norbert Wolf.

Da die breiten Einsatzfahrzeuge auch einen erheblich größeren Wendekreis haben, brauchen sie auch mehr Platz vor Kreuzungen und Einmündungen. Für Autofahrer heißt das: "Ausreichend Abstand halten", so Heinz-Dieter Abels. Er warnt ebenfalls davor, Fahrzeuge vor Feuerwehrzufahrten abzustellen. "Diese müssen bei einem Einsatz per Schlüssel geöffnet werden, stellen wichtige Rettungswege zu den Gebäuden dar", sagt der Feuerwehr-Chef.

Die meisten Feuer löscht die Feuerwehr nicht mit Spezialmitteln, sondern immer noch mit Wasser - dazu müssen Hydranten erreichbar sein. "Wir entnehmen das Wasser mit Unterflurhydranten aus dem Trinkwassernetz", erläutert Abels. Diese sind mit roten Hinweisschildern gekennzeichnet, liegen unterhalb der Fahrbahndecke und sind mit einem ovalen Deckel verschlossen. Denn das Wasser aus einem Tanklöschfahrzeug ist bereits innerhalb von wenigen Minuten verbraucht.

Auch wenn es für die Jüchener Feuerwehrkräfte manchmal eng wurde: Heinz-Dieter Abels setzt für die Zukunft auf die Einsicht der Autofahrer, denn: "Jeder kann mal auf schnelle Hilfe angewiesen sein."

(NGZ)
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