Jüchen FDP sorgt sich um Schulen und Kindergärten

Jüchen · Für die FDP Jüchen übte Fraktionsvorsitzender Konrad Thelen bei seiner Haushaltsrede im Gemeinderat jetzt deutliche Kritik an der Schulentwicklung vor Ort: "Unsere vor sechs Jahren getroffene Entscheidung, allen Jüchener Schülern eine adäquate Schulform anzubieten, war falsch. Was hätte dagegen gesprochen, die wenigen verbliebenen Hauptschüler auf externe Schulen zu schicken?", fragte Thelen und merkte an: "Gymnasiasten und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben wir dies über Jahrzehnte zugemutet."

Kritisch sieht der Liberale auch das von der rot-grünen Landesregierung aufgelegte Programm "Gute Schule 2020", das seiner Meinung nach wegen des ungleichen Verteilmodus "eine Zumutung" sei. Das größte Problem in Jüchens Schullandschaft sei aber die Tatsache, dass das Land zu wenig Schulleiter finde und dass zu viele Unterrichtsstunden wegen Lehrermangels ausfielen, wirft Thelen der Landesregierung vor. "Im Gegenzug wuchert die Schulbürokratie. Ständig wird neu entworfen", beklagte Thelen und forderte im Namen der FDP eine "Unterrichts-Garantie für Schulen." Sogar als "Trickbetrug" bewertete er, das "selbstständige Lernen ohne Lehrerbegleitung, nicht als (tatsächlichen) Unterrichtsausfall zu werten", wie der Ratspolitiker beklagte.

Bei der Kindergartensituation geht Thelen davon aus, dass die künftige Nachfrage auch durch den beschlossenen Neubau der Kita Otzenrath noch nicht befriedigt werden könne. Er regt bei der Gemeinde aber an, künftig (aus Kostengründen) "lieber auf private Träger zu setzen". Er schlug dazu die Konzepte der Waldorf- und Montessoripädagogik vor sowie den vermehrten Einsatz von Tagesmüttern. "Bei aller Investitionsfreude sollten wir nicht vergessen, dass jede Investition den Haushalt langfristig belastet. Tagesmütter sind Anbieter von Dienstleistungen temporärer Art, Kindergärten bei wegfallendem Bedarf kaum vermarktbar", so Thelen.

(gt)
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