Jüchen Feuerwehr bewährt sich bei Evakuierung von Altenheimen

Jüchen · Die Bewohner des Jüchener Altenheimes "Carpe Diem" dürfen sich sicher fühlen - wie übrigens alle anderen Bürger auch: Das versprach Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels und kündigte die nächste Gemeindegroßübung in diesem Altenheim an.

 Bei dem Brand im Grevenbroicher Seniorenhaus "Lindenhof" war die Freiwillige Feuerwehr Jüchen für die Evakuierung zuständig.

Bei dem Brand im Grevenbroicher Seniorenhaus "Lindenhof" war die Freiwillige Feuerwehr Jüchen für die Evakuierung zuständig.

Foto: LBer

Das hat seinen guten Grund: "Wir sind mit unserem Einsatzkonzept für Altenheime besonders gut aufgestellt", erläuterte Abels dem Rechts- und Sozialausschuss und belegte dies mit einem Beispiel: "Wir waren mit 48 Einsatzkräften im vergangenen Jahr beim Brand des Lindenhof-Altenheimes in Grevenbroich für die Evakuierung zuständig und haben alle 87 Bewohner in einer Turnhalle untergebracht. Niemand ist dabei zu Schaden gekommen", betonte Abels.

Aus diesem Einsatz sowie den geplanten jährlichen Gemeindegroßübungen werde Wichtiges gelernt: "Es werden jetzt unter alle Matratzen in den Betten der Senioren Rettungstücher gelegt, damit vor allem die Gehbehinderten sofort evakuiert werden können. Zwei Einsätzkräfte können die Menschen dann sofort mit dem Tuch aus dem Gebäude tragen", erläuterte Abels. Um das Evakuieren zu üben, waren auch Mitglieder der Jugendfeuerwehr als Statisten bei der vergangenen Herbstübung dabei.

Abels ist stolz, dass die Nachwuchswerbung im vergangenen Jahr ebenso gefruchtet habe wie die Kampagne "Frauenpower in die Feuerwehr". Unter den 165 aktiven Einsatzkräften gibt es aktuell zehn Frauen. Außerdem gibt es eine Jugendwehr mit 30 Jungen und Mädchen. "Wir sind die einzige Feuerwehr im Rhein-Kreis Neuss, die einen Jugendfeuerwehrmann des Jahres kürt", betonte Abels.

Die Feuerwehr Jüchen hatte im vergangenen Jahr 50 Brandeinsätze und 254 sogenannte technische Hilfeleistungen. So trete die Kernaufgabe der Feuerwehr, das Löschen, immer mehr in den Hintergrund. Verletzte bei Unfällen aus Pkw freischneiden, Tierrettungen, Sturm- und Wasserschäden und anderes beschäftigen die Feuerwehr zusehends. "Alleine bei dem Sturm Ela im Jahr 2014 hatten wir 120 solcher Einsätze in nur 48 Stunden", erinnerte Abels.

Und solche technischen Einsätze sind auch oft humanitäre, belegte er mit einem Beispiel: Da seien in der Nacht plötzlich zwei Busse mit Flüchtlingen angekommen, die auch noch sehr viele Kleinkinder dabei hatten. "Wir haben im Rewe-Center die Regale leer geräumt und alles zur Notunterkunft herangeschafft, von der Nahrung bis zu den Windeln", berichtete Heinz-Dieter Abels.

(NGZ)
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