Jüchen Feuerwehr Jüchen "umwirbt" die Frauen

Jüchen · Zehn Frauen tun bereits aktiven Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Jüchen. Es sollen aber noch mehr werden. Deshalb setzt die Wehrleitung auch dieses Jahr die Werbeaktion für Frauen fort und lädt Mädchen zum Girls Day ein.

 Frauen bewähren sich bereits im aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Jüchen. Es kann aber noch mehr Frauenpower dazu kommen.

Frauen bewähren sich bereits im aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Jüchen. Es kann aber noch mehr Frauenpower dazu kommen.

Foto: Feuerwehr

Ginge es nach Heinz-Dieter Abels, dann könnte die Freiwillige Feuerwehr Jüchen noch viel mehr Frauen in ihrem aktiven Dienst gebrauchen: "Die Frauen und Mädchen könnten mir hier die Türe einrennen", sagt Feuerwehr-Chef Abels. Und dafür wird auch eine Menge getan. Die im vergangenen Jahr erfolgereich verlaufene Werbeaktion "Frauenpower in die Feuerwehr" soll laut Abels auch in diesem Jahr fortgesetzt werden. Zehn Frauen gehören aktuell zum aktiven Dienst; drei sind alleine durch die Werbeaktion hinzugekommen. "Wir wären schon mit einer zufrieden gewesen, dass gleich drei Frauen kommen, hätten wir nicht erwartet", gibt der Gemeindebranddirektor zu.

Interessant ist auch die Altersstruktur der Feuerwehrfrauen in der Gemeinde Jüchen. Die sind laut Abels zwischen 20 und 50 Jahren, wobei der reguläre Dienst bis 60 möglich sei und nach einer neuen Gesetzesregelung auf Wunsch auch bis 63 Jahre. Übrigens gebe es bei den Frauen genauso viele oder eben genauso wenige Abbrecher wie bei den Männern: "Es kommt zwar immer mal vor, dass eine Frau zum Beispiel wegen einer Schwangerschaft nicht mehr bei der Feuerwehr mitmacht, oder ein Mann wegen eines beruflichen Wechsels", sagt Abels. Insgesamt sei die aktive Wehr aber sehr stabil: Und dazu gehören aktuell 165 Einsatzkräfte, inklusive der zehn Frauen. Da ist also noch Luft nach oben für die Frauenpower.

Folglich macht die Jüchener Wehr deshalb auch beim Girls Day am 28. April mit. Bei dieser Aktion öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der fünften Klasse. Die Mädchen lernen dort Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind.

Auf ihrer Facebookseite wirbt die Feuerwehr Jüchen bereits Teilnehmerinnen für diesen Tag. Bis zu vier Mädchen können sich melden, sagt Abels. Zwei erfahrene Wehrleute kümmern sich dann um die Mädchen und bieten ihnen einen möglichst umfassenden Einblick in aktiven Dienst. "Das ist wie ein Frage-Antwort-Spiel", verdeutlicht Abels die Interaktion, die sich bei den vergangenen zwei Girls Days, an denen die Feuerwehr teilgenommen hat, entwickelte.

So sollen die Mädchen am 28. April einen ganzen Tag lang in der Feuerwehrwache an der Kelzenberger Straße die Technik und die Fahrzeuge kennenlernen, über vorbeugenden Brandschutz informiert werden, die Atemschutzwerkstatt erkunden, "und am Schluss gibt es noch ein Highlight", kündigt Abels an: "Dann geht es auf die Drehleiter."

Natürlich sind die Mädchen am Girls Day auch versichert. Soweit die Teilnahme an der Aktion als Schulveranstaltung durchgeführt wird, besteht der übliche gesetzliche Unfallversicherungsschutz. In Nordrhein-Westfalen besteht zwar für die Schulen keine Verpflichtung zur Teilnahme am Girls Day und damit auch keine generelle Schulfreistellung. Bis dato haben die Mädche, die bei am Girls Day bei der Feuerwehr Jüchen hospitieren wollten, keinerlei Probleme in ihren Schulen gehabt. Denn schließlich ist die Feuerwehr für Mädchen und Frauen nicht nur eine ehrenamtliche Perspektive. Es gibt auch in der Berufsfeuerwehr immer mehr Frauen, die dort Karriere machen.

(NGZ)
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