Jüchen Feuerwehrauto meistbietend zu haben

Jüchen · Die Feuerwehr bietet gegen Höchstgebot ein gebrauchtes Fahrzeug an. Bis 18. Dezember kann mitgeboten werden.Auch Privatleute können das Fahrzeug erwerben, in der Regel erwerben aber Gebrauchtwagenhändler diese Fahzeuge.

 Feuerwehrmann Thomas Pesch am Steuer des Mercedes 917 AF, der jetzt meistbietend zum Verkauf angeboten wird. Das Mindestgebot für das Feuerwehrfahrzeug hat ein Gutachter auf 17.500 Euro angesetzt.

Feuerwehrmann Thomas Pesch am Steuer des Mercedes 917 AF, der jetzt meistbietend zum Verkauf angeboten wird. Das Mindestgebot für das Feuerwehrfahrzeug hat ein Gutachter auf 17.500 Euro angesetzt.

Foto: Gundhild Tillmanns

Einen echten Feuerwehrwagen, nicht ganz billig, aber außergewöhnlich, können sich zumindest theoretisch jetzt auch private Autoliebhaber sozusagen als Weihnachtsgeschenk vormerken. Denn die Gemeinde Jüchen bietet ein gebrauchtes Feuerwehrfahrzeug 917 AF Mercedes gegen ein Höchstgebot zum Kauf an. Den Ausgangspreis hat ein Gutachter mit 17.500 Euro bemessen, die das Gefährt aus dem Baujahr 1995 durchaus noch wert sein sollen. Den Zuschlag will die Gemeinde demjenigen geben, der bis zum 18. Dezember die höchste Summe für das leuchtend rote "Prachtstück" bietet.

Dass gute Stück hat 16.791 Kilometer gelaufen und ist ein Mercedes Benz-Diesel. Das Feuerwehrauto muss erst im April 2019 wieder zum TÜV. Da die Freiwillige Feuerwehr Jüchen kürzlich einen neuen, hochmodernen Rüstwagen bekommen und kann deshalb den Fuhrpark etwas ausdünnen. Ob nun das gute Stück tatsächlich an eine Privatperson gehen wird, ist noch völlig offen. Es gab zwar auch in Jüchen einen Sammler, der mehrere Feuerfahrzeuge in seinem Vorgarten an der Odenkirchener Straße stehen hatte. Aber bisher ist laut Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels nur einmal ein Fahrzeug von einem Privatmann erworben worden. Der habe das Fahrzeug allerdings auch nur gekauft, um als Sponsor aufzutreten und es anschließend einer Feuerwehr in Polen zu schenken, hatte Abels im Nachgang erfahren.

In der Regel melden sich laut Abels Gebrauchtwagenhändler, die sich auf Feuerwehrfahrzeugespezialisiert haben, auf die Annoncen. Dass sich zum Beispiel die Feuerwehren anderer Kommunen selbst auf die Angebote meldeten, sei eher unwahrscheinlich und bisher auch nicht vorgekommen, weiß der Feuerwehrchef. Zudem sei der Kreis der in Frage kommenden Gebrauchtwagenhändler, die in Deutschland gezielt Feuerehrfahrzeuge aufkaufen, sehr überschaubar: Es gebe etwa drei solcher Firmen auf dem Markt. Gemeldet habe sich aber noch keine, was Abels aber nicht verwundert.

Das Fahrzeugangebot sei schließlich erst vor wenigen Tagen ins Netz gestellt worden. Auf der Facebook- und auf der Internetseite der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Jüchen wird das feuerrote "Weihnachtspräsent" mit Fotos und technischen Daten präsentiert.

Im September hatte die Feuerwehr Jüchen ihren neuen Rüstwagen bekommen, der nun den 20 Jahre alten Vorgänger ersetzt. 405.000 Euro wurden dafür investiert. Der neue Rüstwagen mit einer Besatzung von drei Mann rückt für die so genannte große technische Hilfeleistung aus, bei der die technische Ausrüstung der "normalen" Einsatzfahrzeuge nicht mehr ausreicht. Hierbei ergänzt er die Hilfeleistungslöschfahrzeuge zum Beispiel bei Lkw-Unfällen, bei denen schweres technisches Gerät erforderlich ist. Neben dem Rüstwagen ist Anfang 2018 noch der Ersatz eines weiteren Großfahrzeuges geplant. Im Frühjahr wird ein Hilfeleistungslöschfahrzeug ausgeliefert, das ein 27 Jahre altes nicht mehr dem Stand der Technik entsprechendes Auto ersetzt.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort