Jüchen Führungswechsel bei den Jüchener Christdemokraten

Jüchen · Karl-Heinz Ehms (71) ist als Chef des CDU-Gemeindeverbandes zurückgetreten. Vize Sebastian Heckhausen (22) will 2017 kandidieren.

 Sebastian Heckhausen will als CDU-Vorsitzender kandidieren, seit 2014 ist er bereits Vizevorsitzender.

Sebastian Heckhausen will als CDU-Vorsitzender kandidieren, seit 2014 ist er bereits Vizevorsitzender.

Foto: L. Berns

Die Jüchener CDU braucht einen neuen Parteichef: Karl-Heinz Ehms hat den Vorsitz aus persönlichen Gründen abgegeben. Ein Nachfolger für den 71-Jährigen steht in den Startlöchern: Sebastian Heckhausen (22), bislang stellvertretender Vorsitzender, hat den Vorsitz kommissarisch übernommen und wird, wie er erklärt, 2017 bei den turnusmäßigen Neuwahlen für den Vorsitz kandidieren. Die Union steht damit an der Gemeindeverbandsspitze nicht nur vor einem Führungs-, sondern auch vor einem Generationswechsel.

Bereits vor zwei Jahren war Sebastian Heckhausen vom Ortsverband Bedburdyck als neuer Gemeindeverbandschef im Gespräch gewesen, nachdem Anfang 2014 Christoph Schmitz zurückgetreten war. Stellvertreter und kommissarischer Vorsitzender Karl-Heinz-Ehms aus Hochneukirch wollte das Amt dann gern in jüngere Hände legen. Sebastian Heckhausen befand sich damals aber noch in der beruflichen Ausbildung, so gab's eine "Doppelspitze der Generationen". Der erfahrene Unionspolitiker Ehms sprang in die Bresche und übernahm den Chefposten, Junge Union-Vorsitzender Heckhausen wurde sein Vertreter. Die Zusammenarbeit sei gut gewesen, betonen beide.

Doch nun gibt Karl-Heinz Ehms das Amt ab: "Ich bin 71 Jahre alt, da muss man langsam daran denken, dass es ein bisschen viel Arbeit wird, und Aufgaben abgeben. In diesem Jahr habe ich schon mehrere Male meinen Urlaub umplanen müssen", so etwas mache die Partnerin nicht gerne mit.

Ehms gehört mit einigen Jahren Unterbrechung seit 1975 dem Jüchener Gemeinderat an, ist somit der Dienstälteste im Gremium. Ehms war zudem zehn Jahre Ortsverbandsvorsitzender, arbeitete im Kreistag mit und war rund elf Jahre stellvertretender Bürgermeister.

Der altgediente Unionspolitiker macht sich für Sebastian Heckhausen, der beim Rhein-Kreis Neuss arbeitet, als Nachfolger stark. "Das ist mein Wunsch", sagt Ehms. Einen außerordentlichen Wahltermin soll es nicht geben. "Anfang 2017 stehen zunächst die Wahlen in den Ortsverbänden an, danach die Gemeindeverbandswahlen." Dieser Rhythmus solle, wie Ehms erklärt, beibehalten werden. "Wenn es nach mir geht, sollte die Gemeindeverbandswahl vor der Landtagswahl im Juni erfolgen", so Heckhausen.

Laut Heckhausen steht die Jüchener Union gut da, so sei dieses Jahr die Frauen-Union gegründet worden. Eine Aufgabe: "In Zeiten der Politikverdrossenheit müssen wir verstärkt den Austausch mit den Mitgliedern suchen." Heckhausen denkt unter anderem - bei wichtigen Themen - an Mitgliederbefragungen, "wie wir sie testweise zur Umwandlung der Sekundar- in eine Gesamtschule vorgenommen haben. Das ist gut angekommen." Eine solche Einbindung sei "die beste Mitgliederwerbung", sagt Heckhausen. Die Zahl der Mitglieder, laut Ehms derzeit rund 220, ist nämlich gesunken. "Vor der Kommunalreform 1975 gab es sehr viele Parteieintritte. Viele Mitglieder aus jener Zeit sind mittlerweile verstorben", begründet Ehms den Rückgang.

(NGZ)
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