Kries (50) lehrte ab 1996 in seinem Wohnort Heinsberg, wechselte 2008 nach Mönchengladbach, unterrichtet Geschichte und Physik. Bei seinem Antritt in Jüchen vor drei Jahren lobte er, dass an der "großartigen Schule der Leistungsbegriff einen guten Klang hat". Eltern dort warfen ihm vor, eine Eliteschule etablieren zu wollen, zahlreiche Lehrer ließen sich versetzen. Kries teilte gestern auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass er sich zu gegebener Zeit äußern werde. Die Bezirksregierung Düsseldorf bestätigte aber, dass sie derzeit eine Umsetzung plane. Dies sei auch der Grund dafür gewesen, dass das Ausschreibungsverfahren für die Neubesetzung der Schulleiterstelle am Fichte-Gymnasium in Krefeld abgebrochen wurde. "Bei einer Umsetzung ist kein Ausschreibungsverfahren erforderlich." Soll heißen: Die Schulkonferenz hat kein Mitspracherecht.

Um die Stelle in Krefeld gab es einen Rechtsstreit: Eineinhalb Jahre lang war die Schulleiterstelle am Fichte-Gymnasium kommissarisch besetzt, weil das Verwaltungsgericht Düsseldorf das Stellenbesetzungsverfahren gestoppt hatte. Der Krefelder Hauptschulleiter Marcel Opdenhostert hatte sich für das Direktorenamt am Fichte-Gymnasium beworben - sein Mitbewerber, Wolfgang Kutz als ehemaliger stellvertretender Schulleiter des Fichte-Gymnasiums klagte dagegen, dass ein in der Besoldungsstufe niedriger angesiedelter Kandidat den Posten erhalten sollte.

Im März 2014 teilte das Verwaltungsgericht Düsseldorf unter Wahrung der Anonymität der Personen mit, dass die Neubesetzung gestoppt sei. Das Land NRW wurde per Gerichtsbeschluss aufgefordert, die Besetzung am Fichte-Gymnasium neu aufzurollen. Nach Ansicht des Gerichtes hat das Land, vertreten durch die Bezirksregierung Düsseldorf, die Qualifikationen der Bewerber nicht adäquat bewertet.