Jüchen Gemeinde plant einen Gewerbepark an B 59

Jüchen · Die Vermarktung des Gewerbegebiets Robert-Bosch-Straße verläuft zäh. Die Verwaltung hat nun neue Ideen, etwa für einen Gewerbepark.

Ein kleines Zentrum rund ums Auto ist an der B 59 neben dem Motorrad-Ausstatter Polo entstanden - Ford Robert Wirtz, die Werkstatt Cornetz Auto-Crew mit Dekra-Niederlassung und Redhot Car Wash haben sich im Gewerbegebiet Robert-Bosch-Straße niedergelassen, "Pionier" dort war die City-Glaserei aus Grevenbroich. Doch die weitere Vermarktung verläuft offensichtlich zäh. 2014 hat es im Rathaus keine Verkaufsschlüsse für das Areal gegeben. Platz für weitere Unternehmen gibt's reichlich - 30 000 Quadratmeter liegen noch brach.

Die Gemeindeverwaltung will die Vermarktung nun weiter forcieren. Eine neue Idee, die die Wirtschaftsförderung vorantreiben will: ein Gewerbepark. Dabei würde ein Investor einen multifunktional nutzbaren Gebäudekomplex errichten und ihn dann in Modulen an Firmen vermieten.

Wirtschaftsförderin Annika Schmitz sieht dafür Bedarf. "Wir hatten mehrere Anfragen von Handwerkern und Existenzgründern nach Unternehmensräumen zur Miete", sagt die 26-Jährige. Der Vorteil: Unternehmen brauchen kein großes Kapital für den Immobilien-Bau oder -Kauf aufzuwenden. "Wir führen nun erste Gespräche mit potenziellen Investoren", berichtet Annika Schmitz.

Mit einem solchen Gewerbepark könnte ein stattlicher Teil des noch freien Geländes bebaut werden. Dabei mangelt es nicht an Interessenten für das Gewerbegebiet. Im Vorjahr gingen mehr als 20 Anfragen für Ansiedlungen bei der Wirtschaftsförderung ein, mit sechs Interessenten gibt es konkretere Gespräche - "etwa aus den Bereichen Autoaufbereitung, Lackiererei und Veranstaltungstechnik", so Schmitz. Sie ist "zuversichtlich, dass wir naher Zukunft Firmen für weitere Ansiedlungen gewinnen können."

Eine Hürde bei dem Gewerbegebiet, das verkehrsgünstig an der Bundesstraße in Autobahn-Nähe liegt: Das benachbarte Wohngebiet Auenfeld lässt nur nicht-störendes Gewerbe zu. Laut Gemeindesprecher Norbert Wolf habe beispielsweise ein Logistiker "angeklopft", der aber an einem 24-Stunden-Berieb interessiert sei - das sei dort nicht möglich. Zudem "konnten einige Projekte nicht überzeugen, da sie lediglich die Errichtung von Lagerhallen vorsahen", so Wolf weiter. Wichtig sei die Schaffung von Arbeitsplätzen "zur Sicherung der künftigen Leistungsfähigkeit der Gemeinde". Bei anderen Anfragen sei es nicht zu Abschlüssen gekommen, weil die Finanzierung des Projekts nicht gesichert gewesen sei.

Neben den Anfragen geht die Wirtschaftsförderung von sich aus auf Firmen zu, künftig soll das Areal auch bei Internet-Immobilienmaklern eingestellt werden.

Eine weitere Idee ist bislang nicht auf fruchtbaren Boden gestoßen: Die Verwaltung will auch Hotels für das Gewerbegebiet gewinnen. Doch im Rathaus wurde die Erfahrung gemacht, "dass Hotelketten oft einen Standort bevorzugen, der näher an Großstädten liegt", sagt Rathaussprecher Norbert Wolf. Die Gemeinde werde aber auch bei Hotels weiter werben.

(NGZ)
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