Jüchen Gemeinde setzt Fahnder gegen Müllsünder ein

Jüchen · Immer häufiger werden wilde Müllkippen entdeckt. Die Verwaltung setzt bald einen Mann ein, der sich um das Problem kümmern soll.

Jüchen: Gemeinde setzt Fahnder gegen Müllsünder ein
Foto: L. berns

Bergeweise Müllsäcke an der Peter-Busch- und der Holzer Straße in Hochneukirch, Plastikabfälle entlang der L 32 bei Schloss Dyck, von Hausmüll überquellende Papierkörbe oder Altkleider, die neben dem Sammelcontainer abgelegt werden: Beispiele für "wilden Müll" im Gemeindegebiet gibt es viele. So viele, dass Bürgermeister Harald Zillikens jetzt hart durchgreifen will: "Jüchen soll sauberer werden." Ein Mitarbeiter des Baubetriebshofs wird sich auf die Spur der Müllsünder setzen und mit einem Fahrzeug nach illegalen Abfallkippen im Gemeindegebiet suchen. Damit steigt auch die Chance, die Verursacher ermitteln zu können. Ihnen drohen - je nach Schwere des Vergehens - Bußgelder in Höhe von mehreren tausend Euro.

Dies ist ein weiterer Aspekt des Themas Müll, mit dem sich die Verwaltung zurzeit beschäftigt. Ganz oben auf der "Zu erledigen"-Liste stehen die Glas- und Altkleidercontainer. Die Verwaltung prüft zurzeit jeden einzelnen Standort. Ihr Ziel: Beide Container-Arten sollen nach Möglichkeit kombiniert werden, die Aufstellplätze sollen mit festem Untergrund versehen sein sowie einheitlicher und ansprechender gestaltet werden. Immer wieder hatten sich Anwohner über Abfall oder Scherben rund um die Sammelboxen beschwert. Standorte wie die Mühlenstraße in Hochneukirch, der Friedhof Gierath oder die Konrad-Duden-Allee hatten sie zudem als ungeeignet kritisiert.

"Ab Frühjahr soll sich ein zweiter Mann aus dem 30-köpfigen Team des Baubetriebshofs um ,wilden Müll', aber auch um die Aufstellung von Glas- und Sammelcontainern kümmern", kündigt Rathaus-Sprecher Norbert Wolf an. Eine Konsequenz für die Bürger - etwa durch höhere Abgaben - werde dies, so Bürgermeister Harald Zillikens, nicht haben: "Durch unterschiedliche Faktoren konnten wir die Abfall-Gebührenansätze für 2015 stabil halten." Allein für die Leerung von Straßenpapierkörben und die Entsorgung von "wildem Müll" stehen im Haushalt 2015 rund 103 000 Euro bereit - rund 70 000 Euro mehr als im laufenden Jahr.

Auch der Entsorgung von Hausmüll in öffentlichen Abfallboxen hat die Verwaltung den Kampf angesagt. Immer mehr Jüchener nutzen die kleinen Körbe etwa an Bushaltestellen, öffentlichen Gebäuden oder Straßen, um dort ihren privaten Müll abzuladen - mit unansehnlichen Folgen: "Die dort aufgestellten Behälter sind auch nicht für die Aufnahme von Hausmüll dimensioniert, so dass es zu einer Überladung kommt", schildert Norbert Wolf. Sie quellen über, verschmutzten den Standort. Ob dies ein Versuch sein soll, die eigene Hausmüllmenge zu beschränken oder aus Bequemlichkeit geschieht, darüber kann der Rathaus-Sprecher nur spekulieren. Fest steht aber: In der Abfallsatzung ist dies nicht vorgesehen. Und das bedeutet: Jeder, der erwischt wird, muss zahlen: "Wer seinen Hausmüll oder sonstige Abfälle in den öffentlichen Abfallbehältern entsorgt, handelt ordnungswidrig und kann mit einer Geldbuße belegt werden", betont Wolf.

(NGZ)
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