Jüchen Gemeindearchiv hilft Gymnasiasten bei Geschichtsarbeiten

Jüchen · Die seit zwei Jahren bestehende Bildungspartnerschaft zeigt Resultate, wie die Arbeit über die letzte lebende Jüchener Jüdin.

 Sie präsentierten die Bildungspartnerschaft: Monika Thouet (v.l.), Harald Zillikens, Annika Wilms, Dr. Axel Bayer, Greta Hamacher, Lukas Höll, Max Andler und Dr. Joachim Schröder.

Sie präsentierten die Bildungspartnerschaft: Monika Thouet (v.l.), Harald Zillikens, Annika Wilms, Dr. Axel Bayer, Greta Hamacher, Lukas Höll, Max Andler und Dr. Joachim Schröder.

Foto: Norbert Wolf

Vor zwei Jahren wurde zwischen dem Archiv der Gemeinde Jüchen und dem Gymnasium im Rahmen des Projekts "Archiv und Schule" des Landes NRW eine Bildungspartnerschaft begründet. Das Ziel des Förderprogramms ist, die systematische und nachhaltige Kooperation zwischen Archiven und Schulen zu stärken und damit unter anderem die historische Bildung der Schüler zu vertiefen sowie deren Recherchekompetenz zu schulen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Kooperation liegt darin, die Schüler im Gemeindearchiv anhand authentischer Materialien bei der Erstellung von Facharbeiten zur Geschichte ihres Heimatortes zu unterstützen. Das Gemeindearchiv sieht sich hierbei als kompetenten Partner im Bereich der Regionalgeschichte. Zudem bietet das historische Arbeiten im Archiv auch Freiraum für Eigeninitiative und entdeckendes Lernen. Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen dem Gemeindearchiv und dem Gymnasium eignen sich für alle Altersstufen, besonders jedoch für die Grund- und Leistungskurse der Oberstufe.

Jetzt übergab Annika Wilms, Stufe Q 2 und angehende Abiturientin des Gymnasiums, die von ihr verfasste Facharbeit im Fach Geschichte zum Thema: "Ilse Rübsteck, geb. Falkenstein - Das Schicksal einer jüdischen Mitbürgerin aus Jüchen" an Bürgermeister Harald Zillikens. Annika Wilms stützte sich dabei nicht nur auf die einschlägige Literatur, sondern nutzte auch die Quellen im Archiv der Gemeinde und führte selbst mehrere Gespräche mit der nunmehr fast 95-jährigen Zeitzeugin, die als eine der wenigen Überlebenden der Judenverfolgung aus der Gemeinde Jüchen gilt. In ihrer Facharbeit dokumentiert Wilms eindrucksvoll das bewegte Leben der Jüchenerin: Kindheit und Jugend in Hochneukirch, Verfolgung in der NS-Zeit, aber auch die schwierige Zeit nach 1945 im Deutschland der Nachkriegszeit. In der Facharbeit erschließt sich, über welches Detailwissen Rübsteck heute noch verfügt und wie bereitwillig sie Auskunft gab.

(NGZ)
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