Jüchen Glasfaser: Bauern klagen über mehr als 30 "weiße Flecken"

Jüchen · Im ländlichen Raum rumort es: Mehr als 30 Bürger klagen über nicht gehaltene Versprechen der Deutschen Glasfaser.

 Gabriela Rümenapp notiert "weiße Flecken" auf der Karte.

Gabriela Rümenapp notiert "weiße Flecken" auf der Karte.

Foto: gT

Die Initiative der Landwirte Gabriela und Rolf Rümenapp, nachträglich doch noch mit einem Glasfaseranschluss versorgt zu werden, zieht weitere Kreise: Mittlerweile haben sich bei dem Paar, das in Schlich eine Pferdepension betreibt, sowie bei Mitstreiter Thomas Sablonski vom Biobauernhof Essers in Neuenhoven eine Vielzahl von ebenfalls Betroffenen aus weiteren Ortsteilen gemeldet. Mehr als 30 Beschwerdeführer auch aus Kamphausen, Dürselen und noch weitere aus Neuenhoven, aus Kelzenberg, vom Rittergut Bontenbroich sowie vom Röbershof haben nach Angaben der Rümenapps alle gleichlautend ihre Probleme mit der Deutschen Glasfaser (DG) beklagt: "Alle sagen, ihnen seien Versprechungen gemacht worden, auch ihre Haushalte würden noch ans Glasfasernetz angeschlossen. Alle fühlen sich hingehalten und getäuscht", fasst Rolf Rümenapp den Tenor der gesammelten Beschwerden zusammen.

Diese Sammlung, verbunden mit dem dringenden Wunsch, durch einen Glasfaseranschluss in der heutigen Zeit wettbewerbsfähig und auf dem Laufenden zu bleiben, will Gabriela Rümenapp nun der Kreisverwaltung übermitteln. Die sucht einen Breitbandkoordinator, für dessen Einstellung es vom Land NRW jetzt bekanntlich Fördermittel in Höhe von 150.000 Euro gegeben hat. Aber die Stellenvergabe scheint sich schwierig zu gestalten. Sogar per Facebook sucht der Kreis derzeit geeignete Bewerber. Wenn sich ein solcher Koordinator denn findet, dann werden aber die Rümenapps mit ihrer Sammlung von Betroffenen nicht die Einzigen sein, die für einen nachträglichen Glasfaseranschluss "Schlange stehen". Der Breitbandkoordinator soll nämlich kreisweit die "weißen Flecken" im Auge behalten und zudem Gewicht auf den Netzausbau bei den Unternehmern legen.

Stiefkindlich behandelt fühlen sich Gabriela und Rolf Rümenapp übrigens auch von der Gemeinde Jüchen. Der Bürgermeister hätte sich ihrer Auffassung nach viel mehr für die Versorgung im ländlichen Raum einsetzen müssen, meinen die Bürger aus Schlich. Sie wollen sich nicht mit der Argumentation zufrieden geben, die Gemeinde könne nichts für sie tun. In einem Brief hatte der Bürgermeister den Rümenapps erklärt, die Deutsche Glasfaser engagiere sich als privatwirtschaftliches Unternehmen nur dort, wo es für sie rentabel sei.

Die Ortsteile Kamphausen und Dürselen, deren Bewohner sich auch bei den Rümenapps gemeldet haben, sind laut Zillikens mittlerweile im Antrag des Kreises auf Fördermittel für den Breitbandausbau mit berücksichtigt. Knapp acht Millionen Euro erwartet der Kreis für das "Nachbessern" in allen "weißen Flecken". Die Deutsche Glasfaser spricht von acht Millionen Euro, die sie alleine für den Ausbau in Jüchen investiert habe.

(NGZ)
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