Jüchen Große Typisierungsaktion im "Red Hot"

Jüchen · Sängerin Moni Prinz (45) ist an Krebs erkrankt und benötigt eine Stammzellspende. 500 Bürger nahmen jetzt an einer Typisierungsaktion im "Red Hot" teil. Bei der Aktion trat Moni Prinz auch mit ihrer Band "Stormy Silence" auf die Bühne.

 Zur Typisierung ist nur ein Wangenabstrich mit einem Wattestäbchen erforderlich. Christian Janßen und Pascal Klomfaß (r.) gehörten zu den Teilnehmern an der Typisierungsaktion im "Red Hot".

Zur Typisierung ist nur ein Wangenabstrich mit einem Wattestäbchen erforderlich. Christian Janßen und Pascal Klomfaß (r.) gehörten zu den Teilnehmern an der Typisierungsaktion im "Red Hot".

Foto: Lothar Berns

Als die Powerfrau am Samstag mit ihrer Band im "Red Hot" auf die Bühne tritt, geht es um so viel mehr als nur um ein Konzert. Sängerin Moni Prinz (45) hat Lymphdrüsenkrebs, und das Livekonzert ist eingebettet in eine Typisierungsaktion. Prinz möchte sich selbst und anderen Erkrankten helfen und setzt dafür alles in Bewegung. Die sympathische Frau wurde zwar schon mit ihren eigenen Stammzellen behandelt. Aber der Krebs kam zurück, so dass ihr nur noch eine Stammzellspende helfen kann.

Die Neersbroicherin stammt gebürtig aus Köln, sie arbeitet als Gesundheitsberaterin bei "Savita" im Neusser Etienne Krankenhaus und ist Sängerin der Band "Stormy Silence". Mit ihr trat sie im "Red Hot" bei Polo auf, wo rund 500 Besucher zusammenkamen, um zu sich typisieren zu lassen und ihre Unterstützung zu zeigen. So wie die Düsseldorferin Giulia Petrosino (27). Sie und zehn Kolleginnen, alle schon länger typisiert, standen unter den Zuschauern, als Moni Prinz mit ihrer Band "Hotel California" performte. "Die Moni ist stark", sagt die Düsseldorferin.

Das sieht auch Anette Herda von der Knochenmarkspenderzentrale der Uniklinik Düsseldorf so, die im Red Hot mit vier Helferinnen die Typisierungsaktion vornahm. Das Verfahren habe sich in den vergangenen zehn Jahren vereinfacht. Heute sei nur noch ein Wangenabstrich mit einem Wattestäbchen nötig. Die Auswertung der 240 Neuspenden dauere sechs bis acht Wochen. "Wichtig ist die Beteiligung an der Aktion. Der gute Vorsatz allein bringt nichts", meint Andreas Heinen (47) aus Neuss. Eigentlich sei es schade, dass man erst an einer Typisierungsaktion teilnehme, sobald man einen Erkrankten kenne. "Meine Frau hat die Bekanntschaft von Moni gemacht. Das war für mich der Anlass, mich typisieren zu lassen."

Ähnlich ging es Frank Blankertz aus Wegberg. Er hat Moni Prinz über die Musik kennengelernt. Blankertz und seine Tochter Eva (16) ließen sich typisieren. Ab und zu musste Moni Prinz beim Konzert schlucken und die Anmoderation des nächsten Songs ihren Bandkollegen überlassen. Gerade dann, wenn sie andere Erkrankte unter den Zuschauern sah. Oder wenn sie in der Pause ganz realistisch über ihre nahe Zukunft spricht. "Ich weiß, was auf mich zukommt. Am Montag wird der Krebs mit der Chemo bekämpft. Dann heißt es warten, ob ein Spender gefunden wird."

Moni Prinz gibt sich kämpferisch. So lange sie kann, werde sie arbeiten und den Patienten als Gesundheitsberaterin das erzählen was, auch für sie gilt: "Auch wenn es schwer fällt: Man muss trainieren, um die Muskulatur aufzubauen und darf sich nicht kampflos zurückziehen", sagt sie.

(uwr)
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