Jüchen Grundschuleltern gegen Ganztags-Pflicht

Jüchen · Die Gemeinde Jüchen hat eine Elternbefragung zur Ganztags-Pflicht an allen fünf Jüchener Grundschulen durchgeführt. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der befragten Grundschuleltern sind gegen den verpflichtenden Ganztag an Realschule und Gymnasium. Die Befragung wurde unter Grundschuleltern durchgeführt, weil sie die eigentlichen Betroffenen sind.

Da es sich um ein aufbauendes System handelt, würde der verpflichtende Ganztag im Schuljahr 2010/2011 mit den fünften Klassen beginnen. Die älteren Schüler behielten ihre Schulzeiten bei.

Insgesamt 573 Eltern der 919 Schüler haben sich an der Befragung beteiligt. 319 Grundschuleltern sprachen sich gegen den verpflichtenden Ganztag aus. 248 Eltern waren dafür. "Die Elterbefragung ist keine Abstimmung, sondern liefert ein Stimmungsbild", sagt Bürgermeister Harald Zillikens. Nicht die Eltern der Grundschüler, sondern die Schulkonferenzen und der Rat entschieden über die Einführung des gebundenen Ganztags. Deshalb sei es wichtig, alle Eltern und Elternvertreter umfassend über den verpflichtenden Ganztag zu informieren.

Zillikens glaubt nicht, dass man so schnell zu einer Entscheidung pro Ganztag kommen werde. "Im kommenden Schuljahr wird der verpflichtende Ganztag sicher nicht eingeführt", sagt Harald Zillikens. Die Einführung des verpflichtenden Ganztags erfordere ein neues Konzept, an dem die Realschule und das Gymnasium arbeiten müssten.

Die Schulkonferenz der Realschule Jüchen hatte in ihrer letzten Sitzung einstimmig beschlossen, den Ganztag zum kommenden Schuljahr nicht einzuführen. Bei einer schulinternen Abstimmung, auf die man sich verständigt hatte, waren nur 25 Prozent für den Ganztag und 50 Prozent dagegen. Ein Viertel der Eltern hat nicht abgestimmt.

(RP)
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