Jüchen Gymnasium siegt im Politikwettbewerb

Jüchen · Die Klasse 6a des Gymnasiums Jüchen hat den ersten Platz im Bundes-Schülerwettbewerb der Bundesanstalt für politische Bildung gewonnen. Die Schüler wurden mit dieser Nachricht gestern im Unterricht überrascht.

 Großer Freude bei der Klasse 6a des Gymnasiums Jüchen: Gestern gab es die Urkunde für den ersten Preis im Bundes-Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Klasse fährt eine Woche nach Mainz.

Großer Freude bei der Klasse 6a des Gymnasiums Jüchen: Gestern gab es die Urkunde für den ersten Preis im Bundes-Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Klasse fährt eine Woche nach Mainz.

Foto: Lothar Berns

Die Überraschung war gelungen, als gestern Morgen gleich zwei Fernseh-Teams die Klasse 6a des Gymnasiums Jüchen besuchten und zum ersten Preis im Bundes- Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) gratulierten. Bis zuletzt dichtgehalten hatten Klassenlehrer Janosch Schierke und Schulleiterin Petra Schlotte. Dass die 6a unter 2100 Teilnehmern den ersten Platz in ihrer Altersgruppe gemacht hat, war schon Überraschung genug für die Kinder. Der Besuch von ZDF, WDR und unserer Redaktion überwältigte sie fast schon - wären die Jugendlichen die Arbeit mit Medien nicht in gewisser Weise schon gewöhnt.

Der Preis besteht aus einer einwöchigen Klassenfahrt nach Mainz. Die Wettbewerbsarbeit ist eine Nachrichtensendung, die sie im Format der Sendung "Logo" in Jüchen gedreht haben. Für die Logo-Sendung des ZDF sowie für die Aktuelle Stunde des WDR waren dementsprechend gestern auch die Drehteams im Gymnasium Jüchen.

Die Nachrichtensendung auf dem Video wird von der Schülerin Cosma Löck fast professionell moderiert. Beachtlich, mit wie viel Sicherheit die Zwölfjährige die Texte spricht und das Kurzinterview mit Bürgermeister Harald Zillikens führt. Den befragt sie nach den aktuell vier unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Jüchen und nach der Bleibeperspektive für den 17-jährigen Zaid aus dem Irak. Die sei für Iraker grundsätzlich sehr gut, sagt der Bürgermeister.

Mit Zaid hat die 6a übrigens einen ganzen Nachmittag verbracht, mit ihm Fußball und Karten gespielt. Ausschnitte sind davon auf dem Video zu sehen. Da erzählt Zaid, der erst seit fünf Monaten in Deutschland lebt, dass er mit Hilfe seines Smartphones versucht, Deutsch zu lernen. Die 6a will Kontakt zu dem Flüchtling halten, der auch seine jüngere Schwester mit ins Land gebracht hat.

Der nächste kurze Nachrichtenblock bringt ein Erklärstück zu den Unterschieden zwischen Gymnasium und Gesamtschule. Die bringen die Schüler gut verständlich auf einen Nenner: In der Gesamtschule können sechs Schuljahre plus drei Oberstufenschuljahre zum Abitur führen; das Gymnasium ist mit acht Schuljahren der schnellste Weg zum Abitur. Mit viel Humor haben die Gymnasiasten ihren Sportbeitrag für ihre kleine Nachrichtensendung gedreht. Der Schüler Tim von Blumenthal presst sich in ein grünes Trikot und versucht sich auf einem Holzpferd als Voltigierer. Zumindest nimmt er sich das vor, nachdem es ihm Eva Adrian vom Voltigier-Team Neuss, dem Europameister 2016, demonstriert hat. Doch Tim scheitert zunächst daran, "den Bock" überhaupt zu erklimmen. Von Eva Adrian hochgehoben, versucht er tapfer eine Übung und stellt am Schluss fest: "Ich kann nicht mehr! Voltigieren ist eine unterschätzte Sportart, weil sie leicht aussieht, aber richtig schwer ist." Auch die Bundeszentrale für politische Bildung will auf ihrer Homepage www.bpd.de/schülerwettbewerb/gewinner 2015 über das Gymnasium Jüchen berichten.

(NGZ)
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