Jüchen Heimatmarkt soll Kunden binden
Jüchen · Gut besucht war der erste Heimatmarkt in Haus Katz. Wirtschaftsförderin Annika Schmitz gibt den Händlern entlang der B 59 damit Gelegenheit, sich vor der drohenden Dauerbaustelle noch mal bei ihren Kunden zu positionieren.
Ein Signal wollten gestern die 15 teilnehmenden Jüchener Geschäftsleute beim ersten Heimatmarkt in Haus Katz setzen: "Wir bleiben für unsere Kunden auch während der Bauzeit an der B 59 erreichbar", war die Botschaft. Denn eine etwa eineinhalbjährige "Durststrecke" mit befürchteten Einnahmeeinbußen steht der Jüchener Geschäftswelt bevor, wie sich die Betroffenen einig sind. Voraussichtlich Ende Mai will Straßen.NRW mit dem ersten Teilabschnitt der Straßensanierung am Kreisel Odenkirchener Straße beginnen. Grund genug, für das Autohaus Gerresheim und Petra Schoger ("Casa Flora"), die zuerst betroffen sein werden, gestern Abend mit dabei zu sein.
Mit einer Auswahl an Deko-Artikeln präsentierte sich Schoger in Haus Katz. Sie ist mit ihrem Geschäft erst kürzlich von der Garzweiler Allee an die Odenkirchener Straße umgezogen und befürchtet nun, dass ihre Kunden aus Richtung Grevenbroich und auch aus Mönchengladbach wegen der anstehenden Straßensperrung ausbleiben könnten.
Sorgen macht sich auch Michael Ermer, der seinen Rewe-Markt an der Kölner Straße gestern mit Kostproben beim Heimatmarkt repräsentierte: "Umsatzeinbußen wird es auf jeden Fall geben, wie hoch, das wird man sehen", sagt er und spricht von einem "harten Los" für die Geschäftswelt entlang der B 59. Er sei doppelt betroffen, weil ihm je nach Verlauf der Baustelle seine Kundenschwerpunkte "nach rechts und links" wegbrechen könnten: "Und wenn die Kunden erst mal weg sind, dann kommen sie nicht wieder", befürchtet Ermer.
Mit frischen Blumen und Zweckoptimismus versuchte gestern Abend Lydia Meuter vom Blumenhaus Neuenhaus beim Heimatmarkt eine Einstimmung auf die Bauzeit. Sie befürchte zwar, dass die Bauzeit "chaotisch wird", sagt die Floristin. Sie hofft aber darauf, dass sich die Einheimischen ihre Schleichwege suchen: "Und wir werden unseren Lieferservice ausweiten", kündigt sie an. Für die nötige Wohlfühlatmosphäre beim gemütlichen Stöbern, Shoppen und Plaudern in Haus Katz sorgte die Band "Spin off", die Wirtschaftsförderin Annika Schmitz als Veranstalterin des Heimatmarktes gewonnen hatte. Schmitz hofft, dass sich an weiteren Heimatmärkten auch die örtlichen Landwirte beteiligen werden. Denn ausreichend Platz wäre noch im Innenhof und im Untergeschoss von Haus Katz. Diese Flächen wurden nur teilweise genutzt. Schmitz hatte 45 Geschäftsleute aus Jüchen angeschrieben: "Ich bin mit dem Start zufrieden, aber fürs nächste Mal wünsche ich mir noch mehr Teilnehmer", sagte sie.
Trotz des trüben Wetters füllte sich auch nach und nach der Inennhof, wo eine kleine Autoschau, vor allem aber Imbiss und Getränke bereitstanden. Dort, wo sonst der Gemeinderat in Haus Katz tagt, wurden auf Tischen jede Menge Geschenkartikel, Kleidungsstücke und vieles mehr ausgestellt und dargeboten. Bis 20 Uhr konnten die Besucher stöbern und sich austauschen. Die Intention, auch die der künftig geplanten Heimatmärkte, beschreibt die Wirtschaftsförderin so: "Von den Heimatmärkten sollen vor allem auch die Berufstätigen angesprochen werden, die auf diese Weise nach der Arbeit mal ohne Stress und Blick auf die Öffnungszeiten einkaufen können."