Jüchen Historischer Platz im Schlosspark entdeckt

Jüchen · Nach der Restaurierung des Steinbrückenkreuzes gibt es eine Neuentdeckung im Park von Schloss Dyck: ein lauschiges Sitzplätzchen am Wasser. Es wird nun freigelegt. Fachwerkhaus- und Remisen-Umbau sind die nächsten Projekte.

 Parkleiter Berthold Holzhöfer hat ein lauschiges Plätzchen hinter einer Mauer an Schloss Dyck entdeckt, das freigelegt wurde und nun restauriert werden soll.

Parkleiter Berthold Holzhöfer hat ein lauschiges Plätzchen hinter einer Mauer an Schloss Dyck entdeckt, das freigelegt wurde und nun restauriert werden soll.

Foto: Lothar Berns

Wer ein altes Haus besitzt, der weiß: Es gibt immer etwas zu reparieren und zu restaurieren. Wer allerdings sogar ein Schloss und dazu noch einen Park zu unterhalten hat, der entdeckt erst recht immer wieder neue Baustellen. Von einer Entdeckung lässt sich jetzt im Park von Schloss Dyck sprechen. Der Gartenmeister ist auf einen alten, idyllisch am Wasser gelegenen kleinen Sitzplatz gestoßen, der nun freigelegt wird, wie Anja Spanjer, Sprecherin der Stiftung Schloss Dyck, berichtet.

 Die für 188.000 Euro restaurierte Steinkreuzbrücke.

Die für 188.000 Euro restaurierte Steinkreuzbrücke.

Foto: Berns

Das Projekt "Wiederaufbau des Gartenplatzes" stecke aber noch in den Kinderschuhen: "Wir müssen zuerst mit dem Denkmalschutz Kontakt aufnehmen und sehen, wie wir die Restaurierung finanzieren können", sagt sie. Auch müsse die Stelle noch erforscht werden, ob das lauschige Plätzchen am Wasser aus der Umbauzeit des Schlosses im 17. Jahrhundert als repräsentative, frühbarocke Residenz stamme, oder von einem der Landschaftsarchitekten, die mit den Jahrhunderten den Schlosspark entwarfen. Durch Zufall habe der Parkleiter die Fundamente des Platzes entdeckt. Vielleicht war er ja ein Ort, an dem sich Liebespaare (heimlich) trafen.

Alles andere als Zufall war indes die "Entdeckung", dass die Restaurierung des sogenannten Steinbrückenkreuzes dringend notwendig wurde. Diese Brücke, von der die Parkwege kreuzförmig abgehen, ist auch zugleich die Haupterschließung für die gesamte Anlage. Sie stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert und war durch die ständige Belastung mittlerweile arg mitgenommen. Nach umfangreichen Finanzierungs- und Baumaßnahmen steht das historische Steinbrückenkreuz nun aber wieder auf festen Mauern, wie Spanjer berichtet. Insgesamt 188.000 Euro mussten dafür zusammengebracht werden. Neben Landesmitteln für die Denkmalpflege kamen die Mittel laut Spanjer aus der Stiftung Schloss Dyck und von dem Verein Classic Days.

Außerdem soll in diesem Jahr das 200 Jahre alte Fachwerkhaus in der äußerem Vorburg saniert werden. Bis zu 400.000 Euro mussten dafür beschafft werden. Geber sind die Denkmalförderung des Bundes, die Stiftung Kulturpflege, die Sparkasse Neuss und der Förderverein von Schloss Dyck. Das restaurierte Fachwerkhaus soll als "grünes Klassenzimmer" und für kulturpädagogische Angebote der Stiftung genutzt werden. Schloss Dyck bietet allen Schularten ein fächerübergreifendes Wissen rund um den englischen Landschaftsgarten an und will diesen auch um "ein grünes Klassenzimmer" erweitern. Das Haus ist das älteste Gebäude im Wirtschaftshof des Schlosses. Ihm kommt somit eine besondere denkmalschützerischen Bedeutung zu.

Erst 2017 soll schließlich der Umbau der Schlossremisen in ein Hotel abgeschlossen sein. Zunächst war daran gedacht, dass die ersten Gäste in diesem Frühjahr bereits in das Hotel einziehen sollten. Das verzögert sich aber. Da im Schloss Dyck auch viele Hochzeitsfeiern stattfinden, bietet sich ein Hotel mit Restaurant als sinnvolle Ergänzung auf dem Gelände an. 3,8 Millionen Euro sind für diese Großbaustelle veranschlagt. Die Gastronomie und Hotelerie will die Stiftung Schloss Dyck selbst betreiben.

(NGZ)
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