Jüchen Im hohen Alter noch sportlich und fit

Jüchen · Vor 20 Jahren wurde innerhalb der "Sportgemeinschaft Rot-Weiß Gierath" die gemischte Senioren-Gruppe "Sport der Älteren" gegründet. Jetzt ehrte der Verein einige der treuesten und aktivsten Mitglieder.

 Hatten viele Gründe zum Feiern (v.l.): Alfred Weiler (93 Jahre alt), Christel Höfges (90 Jahre) und Heinz Kiefer, 1. Vorsitzender der Sportgemeinschaft Rot-Weiß Gierath, umringt von den Freunden aus der Sportgemeinschaft.

Hatten viele Gründe zum Feiern (v.l.): Alfred Weiler (93 Jahre alt), Christel Höfges (90 Jahre) und Heinz Kiefer, 1. Vorsitzender der Sportgemeinschaft Rot-Weiß Gierath, umringt von den Freunden aus der Sportgemeinschaft.

Foto: Lothar Berns

"Wer rastet, der rostet", sagt ein uraltes Sprichwort. Das hatten sich schon vor 20 Jahren die damals 12 Mitglieder der innerhalb der "Sportgemeinschaft Rot-Weiß Gierath" neu gegründeten Gruppe "Sport der Älteren" sehr zu Herzen genommen. Zu den ersten zwölf Turnern dieser gemischten Seniorengruppe unter den Fittichen von Übungsleiter Waldemar Hoepfner gehörten damals auch Theo Jopen (82) und seine Frau Sibille (80), die sich noch genau erinnern: "Damals gingen wir in den Vorruhestand und wollten etwas für unsere Gesundheit tun." Von den zwölf Gründungsmitgliedern sind immer noch neun aktive Turner. Und auch mit 85 Jahren ist Hoepfner noch immer Übungsleiter.

Das jüngste Mitglied ist Hermann Aretz (63), das älteste Alfred Weiler - und der ist mit seinen 93 Jahre körperlich und geistig topfit. Der Übungsleiter erklärte: "Das Geheimnis unserer Gruppe ist es, dass es keinen Leistungsdruck gibt. Jeder macht nur soweit mit, wie er kann, um in geselliger Runde gemeinsam und ganz locker dem Altersabbau entgegenzuwirken."

Überhaupt ist Geselligkeit das große Zauberwort beim "Sport der Älteren", weil bei den meisten Senioren die Freunde und Verwandte nach und nach sterben. "Da tut es gut, hier in der Gruppe wieder verlässliche soziale Kontakte aufzubauen - denn das ist genauso wichtig wie sportliche Bewegung", betont Heinz Kiefer, Vereinschef der "Sportgemeinschaft Rot-Weiß Gierath" - des mit fast 1100 Mitgliedern in 25 Abteilungen größten Jüchener Turnvereins. Kiefer war am Freitagmorgen der ganz besondere "Überraschungsgast" beim festlichen Geburtstagsfrühstück von Christel Höfges, die ihren 90. Geburtstag feierte. Das war für den Verein der Anlass dafür, auch auf das 20-jährige Bestehen der Gruppe anzustoßen.

Eigentlich war Christel Höfges runder Geburtstag schon Mitte August - aber da hatte die Seniorin gerade ihr neues Hüftgelenk bekommen und lag im Krankenhaus. Fürs "Nachfeiern" hatten sich wirklich alle Mitturner Zeit genommen - etwa Franz und Käthe Bongartz, die sagten: "Wir hatten auch eigentlich etwas anderes geplant - aber der Geburtstag von unserem ältesten aktiven weiblichen Mitglied geht vor!" Alle Geburtstage nämlich werden mit der Gruppe gefeiert und viele Anlässe mehr. Christel Höfges stammt aus Wallrath, lebt heute im eigenen Haus in Bedburdyck, ganz in der Nähe ihrer beiden Söhne, und hat früher im Gemeindeamt gearbeitet. Mitglied des SV Gierath ist sie erst seit 2010. In den Sportbetrieb und in den gesellschaftlichen Umgang in der Gruppe hat sie sich damals schnell eingefügt.

"Trotz körperlicher Einschränkungen ist Christel Höfges immer bestrebt, alle sportlichen Übungen korrekt auszuführen," betonte der Vereinschef und fügte hinzu: "Für alle ein Vorbild, mit Willenskraft und Entschlossenheit für sich persönlich etwas zu tun, sich fit zu halten und mobil zu bleiben." Es sei sogar wissenschaftlich bewiesen, dass durch Bewegung Areale im Gehirn aktiviert und Defizite ausgeglichen werden können. Klar, dass da auch Alfred Weiler geehrt wurde.

(NGZ)
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