Jüchen Im Nikolauskloster werden auch Bobbycars und Rollatoren gesegnet

Jüchen · Das Auto von Lucio hat bekanntlich ein Loch im Reifen. Ein Platten gibt es nicht nur im Kinderlied - er gehört zu den Alpträumen aller Autofahrer, insbesondere jener, die im Sommerurlaub bei 35 Grad im Schatten und nörgelnden Kindern auf der Rückbank damit überrascht werden. Sommerzeit ist Urlaubszeit, circa 50 Prozent der Deutschen werden wieder mit dem Auto unterwegs sein.

Passend dazu, und aus dem Wunsch heraus, unfallfrei ans Ziel und wieder zurück zu kommen, laden die Oblatenmissionare aus dem Nikolauskloster für Sonntag, 9. Juli, zur Segnung der Fahrzeuge. Um 10 Uhr gibt es eine Messe in der Klosterkirche, um 11 Uhr beginnt der Kinder- und Familiengottesdienst. Genau zwischen den Messen wird dann die Fahrzeugsegnung auf den Parkplätzen sein. "Willkommen ist jeder, nicht nur, wer ein Auto besitzt. Alle möglichen Ein-, Zwei- und Vierräder - vom Motorrad und Pkw bis hin zum Dreirad, Bobbycar oder Rollator - werden gesegnet", sagt Rektor Pater Felix Rehbock.

Die Tradition, Gottes Beistand für eine unfallfreie Reise zu erbitten, geht auf den heiligen Christopherus zurück, dessen Gedenktag am 24. Juli, gefeiert wird - ein Termin, der bereits in die Sommerferien fällt. Nach der Segnung der Fahrzeuge gibt es die Möglichkeit, im Klosterladen bereits gesegnete Christopherus-Plaketten zu erstehen. Jene können nach altem Brauch ins Fahrzeug für den Fahrer sichtbar eingeklebt werden. Dabei ist Christopherus nicht der einzige Patron der Reisenden. Auch der Namensgeber des Klosters, der heilige Nikolaus, sei Schutzherr jener Menschen, die unterwegs sind, erklärt Pater Felix Rehbock. Für die Familien der Messe um 11 Uhr gibt es einen anschließenden Brunch. Ab 13 Uhr werden Kaffee und Kuchen aus Klosterbäckerei gereicht.

Auf eines bleibt zum Schluss noch hinzuweisen: Lucio regelt das Malheur ganz pragmatisch; er verklebt das Loch mit einem Kaugummi. "Leider bleibt das eine Handlung, die nur im Kinderlied funktioniert, wenngleich mit dem Segen der Wunsch verbunden ist, dass die Reifen von Löchern verschont bleiben", sagt Pater Felix.

(NGZ)
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