Jüchen Im Rathaus sollen mehr Frauen arbeiten

Jüchen · Mehr Frauen in Spitzenpositionen, mehr Männer in die Kitas: Das sind die Konsequenzen aus dem neuen Frauenförderplan, der bis 2015 gilt.

 Ursula Schmitz und Silke Rafaneli (r.), die Gleichstellungsbeauftragten in Jüchen, haben den bis 2015 geltenden Frauenförderplan erarbeitet.

Ursula Schmitz und Silke Rafaneli (r.), die Gleichstellungsbeauftragten in Jüchen, haben den bis 2015 geltenden Frauenförderplan erarbeitet.

Foto: vest

Die Gemeindeverwaltung hat einen neuen Frauenförderplan vorgelegt: Bis 2015 sollen demnach Frauen und Männer in einem paritätischen Verhältnis eingestellt werden. "Wir sind in der Gemeinde Jüchen auf einem sehr guten Weg", sagt Ursula Schmitz (44), eine der beiden Gleichstellungsbeauftragten. So seien heute zwei Prozent mehr Frauen innerhalb der Verwaltung beschäftigt als noch im Jahr 2009. Eine weitere Konsequenz des Frauenförderplans: Im weiblich dominierten Kindertagesstätten-Bereich - 98 Prozent der Beschäftigten dort sind Frauen - müssten in Zukunft mehr Männer eingestellt werden. "Das würden wir gern tun", sagt Bürgermeister Harald Zillikens. Aber männliche Bewerber würden fehlen: "In fünf Jahren gab es nur einen einzigen."

Nach dem Landesgleichstellungsgesetz sind Kommunen dazu verpflichtet, einen Frauenförderplan aufzulegen. Demnach soll die Gleichberechtigung von Frauen und Männern dadurch erreicht werden, dass Frauen gefördert und bestehende Benachteiligungen abgebaut werden. "Zum anderen soll die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer erreicht werden", sagt Silke Rafaneli (33), die zweite Gleichstellungsbeauftragte der Jüchener Gemeindeverwaltung. Dies geschehe bereits durch die Möglichkeit, einen Job in Teilzeit auszuüben oder durch Telearbeit. So sei etwa bei den Kindertagesstätten die Zahl der weiblichen Teilzeit-Kräfte von 13 auf 19 in den vergangenen drei Jahren gestiegen.

"Wir streben eine paritätisches Verhältnis von Männern und Frauen an", sagt Ursula Schmitz. Allerdings sei dies ein Ziel, das nur "in kleinen Schritten" erreicht werden könnte. Als ein Beispiel nennt die Gleichstellungsbeauftragte die Auswahl der Auszubildenden: "Für den gehobenen Dienst wurde soeben eine junge Kollegin eingestellt." Würden Frauen, so Silke Rafaneli, im gehobenen Dienst eingestellt, könnten später dann auch entsprechende Stellen besetzt werden. Die beiden Gleichstellungsbeauftragte begrüßen es, dass sie bei den Personalgesprächen dabei sind: "Es ist gut, dass wir da gehört werden", sagt Ursula Schmitz.

Auch Bürgermeister Harald Zillikens betont die Bemühungen der Verwaltung, den Frauenanteil kontinuierlich zu erhöhen. Abhängig sei dies immer von den Bewerbungen. Als aktuelle Beispiele für neue weibliche Mitarbeiter nannte der Verwaltungs-Chef eine Tiefbauingenieurin, eine Bauzeichnerin und Wirtschaftsförderin Annika Schmitz.

Zwar gebe es Zillikens zufolge "auch zahlreiche Frauen in Führungspositionen, etwa als Amtsleiterin, stellvertretende Amtsleiterin oder Dezernentin". Laut Ursula Schmitz ist aber gerade der Anteil der weiblichen Führungskräfte noch ausbaufähig.

Wenig Chancen sieht Schmitz für einen Geschlechterausgleich bei den Mitarbeitern im Kita-Bereich. "Bei den Bewerbungen für ein Jahrespraktikum haben wir drei Frauen eingestellt - und auch einen Mann", erläutert die Gleichstellungsbeauftragte eine Ausnahme. Diese stellt auch Jürgen Hansen, Leiter der integrativen Kindertagesstätte "Sausewind", dar: Er ist Jüchens einziger Kita-Chef.

(NGZ)
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