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Jüchen Jüchen will attraktiver für Radfahrer werden

Jüchen · Die Gemeinde will in die "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen" aufgenommen werden. Sie könnte Fördermittel erhalten.

 Demnächst soll es in Jüchen nicht nur am Radwandertag "Vorfahrt" für Zweiradfahrer geben.

Demnächst soll es in Jüchen nicht nur am Radwandertag "Vorfahrt" für Zweiradfahrer geben.

Foto: Berns

Die Gemeinde Jüchen will fußgänger- und fahrradfreundliche Kommune werden - und damit von Fördermitteln profitieren. Damit werden sich die Umwelt- und Verkehrspolitiker im kommenden Jahr beschäftigen. Eine Arbeitsgruppe innerhalb der Verwaltung hat bereits Ideen für ein Konzept gesammelt, will es bis zur Februar-Sitzung im Fachausschuss vorlegen. "Eine gute Idee", sagt Gerhard Geisler, Vorsitzender der Jüchener Ortsgruppe des "Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC)". Er will sich am kommenden Freitag in das Thema einarbeiten und Erfahrungen aus der benachbarten Kommune Rommerskirchen einholen; diese trägt bereits das Zertifikat "Fahrradfreundlich".

Insgesamt 72 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen haben sich das Thema Mobilität für Fußgänger und Radler auf die Fahne geschrieben. Sie gehören zur "Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinde und Kreise (AGFS)". Aus dem Rhein-Kreis Neuss zählt - neben Rommerskirchen - auch die Stadt Dormagen dazu. Die Jüchener Verwaltung hat sich dazu bereits mit der Stadtverwaltung Erkelenz ausgetauscht - auch sie gehört der AG an.

Der Vorteil für Mitglieder: Sie können Geld aus einem Landesförderprogramm nutzen. So wie Jüchen will sich aktuell auch die Nachbarstadt Grevenbroich um die Aufnahme in der Arbeitsgemeinschaft bemühen. Mit einem Gesamtkonzept sollen Rad- und Fußgängerverkehr gefördert werden, ohne diese beiden umweltschonenden Verkehrsarten gegeneinander auszuspieln. "Bewerber müssen", wie die Verwaltung mitteilt, "innovative, effektive und unkonventionelle Wege zur Problemlösung bevorzugen" und sich auch auf kommunalpolitischer Ebene für Fahrradfahrer und Fußgänger stark machen. Mit den Fördermitteln könnte etwa die Infrastruktur ausgebaut werden oder Veranstaltungen organisiert werden, die für Fortbewegung ohne Auto werben.

Konkrete Vorschläge von Radfahrern haben der ADFC und die Jüchener Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gesammelt. "Wir befinden uns in der Auswertungsphase der Fragebögen", sagt Luzie Fehrenbacher vom BUND. Neben allgemeinen Fragen bei der bundesweiten Aktion "Fahrradklima 2014" haben die Aktiven nach Jüchener Befindlichkeiten gefragt. "Dabei wurden etwa die Probleme genannt, die wir kennen, etwa klaffenden Lücken zwischen Radwegen wie in Wallrath", erläutert Gerhard Geisler.

Ein positives Ergebnis sei die Resonanz: "Bisher haben 126 Teilnehmer Fragen beantwortet", so Fehrenbacher und Geisler. Dies sei ein gutes Ergebnis für eine rund 22 000 Einwohner zählende Gemeinde - besonders im Vergleich zur Umfrage 2012, bei der sich lediglich 26 Radler beteiligt hatten. "Wir wollen diese Anmerkungen nutzen, um konkrete Handlungsempfehlungen zu erarbeiten", sagt Luzie Fehrenbacher. Denn das Ziel sei, "eine deutliche Verbesserung für die Radfahrer in Jüchen zu erzielen".

(NGZ)
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