Jüchen Jüchener Bad wird drei Monate saniert

Jüchen · Mindestens 160 000 Euro investiert die Gemeinde in neue Technik. Ende Dezember soll die Instandsetzug beendet sein. Betroffen sind auch Schwimmer aus Grevenbroich, die wegen der Schlossbad-Schließung nach Jüchen ausweichen.

Jüchen: Jüchener Bad wird drei Monate saniert
Foto: Bis Ende des Jahres müssen sie ihre Badeschuhe woanders hinstellen. NGZ-Foto: L. Berns

Für Ralf Segschneider, Leiter der Schwimmabteilung des Turnklubs (TK) Jüchen, läuft der Countdown: Anfang Oktober beginnt die letzte Stufe der Badsanierung. Bis voraussichtlich Ende des Jahres soll die Schwimmstätte an der Stadionstraße die im Keller untergebrachte Badtechnik fitgemacht werden. Mindestens 160 000 Euro investiert die Gemeindeverwaltung.

"Den Badgästen wird keine Veränderung auffallen. Die Sanierung läuft unsichtbar im Kellerbereich ab, ist aber für den weiteren Betrieb unverzichtbar", sagt der Chef der rund 350 Mitglieder starken Abteilung. Betroffen sind neben Schwimmern und Vereinsmitgliedern auch zwei Schwimmgruppen des Grevenbroicher Turnklubs (TK). Sie sind nach Jüchen ausgewichen, weil das Schlossbad ab kommenden Montag geschlossen ist. "Wir haben zunächst unser Training für dieses Jahr geplant", sagt Renate Ehl, Leiterin der Grevenbroicher Schwimmabteilung.

Seit drei Jahren arbeiten Handwerker immer wieder im Jüchener Bad. Da das Geld nicht reichte, mussten die Arbeiten gestreckt werden. Im Jahr 2011 waren 1,1 Million Euro investiert worden, um Dach, Heizungs- und Lüftungsanlage, Umkleiden und Sanitäranlagen zu erneuern. Anschließend wurde die Fensterfront saniert, Außenwände gedämmt. Bei der nun anstehenden letzten Sanierungsphase steht die Technik im Zentrum: So müssen etwa die Leitungsrohre und die Pumptechnik, die aus dem Jahr 1974 stammen, erneuert werden. Modernisiert wird die Filteranlage; zudem wird aus energetischen Gründen ein neues Becken für das Schwallwasser eingerichtet.

Die Grevenbroicher Schwimmer sind froh, zunächst nicht nur in der eigenen Stadt, in Wevelinghoven und Neukirchen, Schwimmzeiten nutzen zu können. Für zwei Stunden an Freitagen trainiert die Nachwuchsgruppe in Jüchen.

Allerdings ist dies nur eine Übergangslösung: "Wir haben zunächst nur für dieses Jahr geplant und müssen 2015 nochmal schauen, ob wir das finanziell weiterhin stemmen können", sagt Renate Ehl. Denn die Leiterin der 400 Mitglieder großen Schwimmabteilung rechnet damit, dass die Schließung des Schlossbades Mitglieder kosten wird. "Wir haben zwar schon versucht, auf das Stadtgebiet auszuweichen." Doch je nach Wohnort würden sich Wege zum Schwimmen verlängern: "Wir kommen bereits mit dem aktuellen Mitgliederstand an unsere Grenze. Doch wenn wir Mitglieder verlieren, dann wird es eng."

Eine Entwicklung, die Ralf Segschneider bereits erlebt - und überstanden hat. Durch die ein Jahr dauernde Schließung des Hallenbades schrumpfte die Schwimmabteilung deutlich. Doch seit der Wiedereröffnung im November 2011 kamen die Schwimmer in den Jüchener Verein zurück: "Jetzt haben wir wieder den Stand vor der Schließung erreicht", so der Chef der Schwimmer. Und auch wenn der Ansturm des Eröffnungstags abgeebbt ist ("Damals war wohl jeder Jüchener hier"): Mit der Frequenz ist Ralf Segschneider aber zufrieden. Und er freut sich, wenn die Sanierung beendet sein wird: "Endlich."

(NGZ)
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