Jüchen Jung-Politiker gegen Gesamtschule

Jüchen · Auch die Schülervertretung des Jüchener Gymnasiums spricht sich gegen eine Umwandlung ihrer Schule aus.

 Heute Thema im Schulausschuss: die Sekundarschule und ihre mögliche Umwandlung in eine Gesamtschule zum nächsten Schuljahr. Zwei junge Politiker und die Schülervertretung des Gymnasiums haben Bedenken angemeldet.

Heute Thema im Schulausschuss: die Sekundarschule und ihre mögliche Umwandlung in eine Gesamtschule zum nächsten Schuljahr. Zwei junge Politiker und die Schülervertretung des Gymnasiums haben Bedenken angemeldet.

Foto: C. Kandzorra

In der derzeitigen Diskussion um eine mögliche Umwandlung der Jüchener Sekundar- in eine Gesamtschule meldet sich die junge Generation zu Wort: Die beiden Jüchener Politiker Sebastian Heckhausen (Junge Union) und Simon Kell (FDP) haben eine gemeinsame Presseerklärung herausgegeben. Inhalt: Die Umwandlung solle vorerst zu den Akten gelegt werden. Statt dessen fordern sie die beiden weiterführenden Schulen der Gemeinde - Gymnasium und Sekundarschule - auf, "sich konstruktiv mit ihren Schulkonzepten und der Außendarstellung auseinanderzusetzen und eine neue Kultur der Zusammenarbeit zu entwickeln".

Aus den veröffentlichten Ergebnissen der Eltern-Befragung zur Schullandschaft in Jüchen gehe hervor, dass nicht die Schulformen der Grund für Eltern sei, ihre Kinder an weiterführenden Schulen in anderen Gemeinden anzumelden. Vielmehr seien "in erster Linie konzeptuelle Fragen der Aufstellung der Schulen vor Ort" und "der Wille der Kinder" ausschlaggebend, heißt es weiter. "Die Sekundarschule ist erst drei Jahre alt - jetzt haben wir zum ersten Mal gesammeltes Feedback von den Eltern erhalten", formuliert Sebastian Heckhausen (21), der sich gegen einen "bloßen Wechsel der Schulform" ausspricht. Der Liberale Simon Kell (1992 geboren), wie Heckhausen kein Ratsmitglied, warnte im Gespräch mit unserer Redaktion vor einer überstürzten Umwandlung. "Wenn die Anmeldezahlen der Sekundarschule in zwei Jahren noch gering sind, kann man die Gesamtschule wieder thematisieren - als Neugründung, was ich ohnehin für die bessere Lösung halte", sagt Kell, der ebenso wie Heckhausen sein Abitur am Jüchener Gymnasium ablegte und zugibt, dass ihm die Zukunft seiner alten Schule am Herzen liegt.

Das dürfte auch für die Schülervertretung des Gymnasiums Jüchen gelten, die sich mit einem Positionspapier an die Öffentlichkeit gewandt hat. Darin drücken die jungen Leute ihre Besorgnis über eine Schwächung ihrer Schule durch eine Gesamtschule als Mitbewerber aus. "Wir möchten uns stark machen für ein konkurrenzloses Schulzentrum ohne Überschneidungen", heißt es in dem Schriftstück, das unserer Redaktion vorliegt, in dem weiter vor der Gefahr gewarnt wird, "dass in wenigen Jahren eine dritte große strukturelle Veränderung der Schullandschaft bevorsteht, weil Fehler wiederholt beziehungsweise fortgeführt worden sind".

Während die fünf Ratsfraktionen ihre jeweilige Position zum Thema derzeit intern beraten, besteht bei den Eltern der Jüchener Grundschulkinder Konsens: Sie wollen mehrheitlich eine Gesamtschule, so das Ergebnis einer Befragung. Bevor sich der Rat am Dienstag mit dem Thema befasst, diskutieren heute Abend die Mitglieder des Schulausschusses. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Ratssaal von Haus Katz.

(NGZ)
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