Jüchen Kandidaten wollen Wähler mobilisieren

Jüchen · Die beiden Bürgermeisterkandidaten Harald Zillikens (CDU) und Holger Tesmann (SPD) wollen gegen die sinkende Wahlbeteiligung kämpfen. Dazu nutzen sie soziale Netzwerke, vertrauen aber auch auf Klassiker wie Infostände.

 Bereitet Wahlprogramm vor: Bürgermeister Harald Zillikens.

Bereitet Wahlprogramm vor: Bürgermeister Harald Zillikens.

Foto: LB

Bei der Bürgermeisterwahl am 13. September wollen sich Amtsinhaber Harald Zillikens (CDU) und sein SPD-Herausforderer Holger Tesmann gegen einen gemeinsamen Feind verbünden: die stetig sinkende Wahlbeteiligung. "Es wird die größte Herausforderung, die Wähler an die Urnen zu bringen", sagt Holger Tesmann. Und auch Harald Zillikens will aktiv gegen diesen Trend angehen, denn: "Bei der Kommunalwahl 2013 haben 49,7 Prozent, weniger als die Hälfte der Jüchener, ihre Stimme abgegeben." Bei der Kommunalwahl vier Jahre zuvor waren es noch 52,6 Prozent gewesen.

 Will im Sommer Wahlkampf starten: Holger Tesmann (SPD).

Will im Sommer Wahlkampf starten: Holger Tesmann (SPD).

Foto: LH

Bundesweit sinkt die Wahlbeteiligung seit Jahren, deshalb wollen Union und SPD auch auf Bundesebene mit der Initiative "Demokratie stärken" nach Wegen suchen, um Abstimmungen wieder attraktiver zu machen. Auch in Jüchen lässt sich dieser Trend bei den Abstimmungen über den Bundestag, das Europa-Parlament, den Kreistag beobachten.

In Jüchen ist für Harald Zillikens ist klar: "Die Bürgermeisterwahl ist keine Partei-, sondern eine Personenwahl. Mit einem Kugelschreiber, den man am Infostand verschenkt, kann man niemanden überzeugen." Der CDU-Amtsinhaber will in seinem Wahlkampf auf "die Nähe zu den Menschen, das persönliche Gespräch" setzen. Dazu plant er, bekannte Plattformen wie Ortstermine etwa am morgen Samstag in Gierath/Gubberath, Infostände oder Diskussionsrunden, aber auch Internet und soziale Netzwerke wie Facebook zu nutzen.

Allerdings will Zillikens erst nach den Sommerferien in den Wahlkampf ziehen, wenn auch die Wahlbenachrichtigungen verschickt sind. "Wir arbeiten zurzeit noch am Wahlprogramm", sagt der Bürgermeister. Innerhalb von CDU und Junger Union habe sich ein Wahlkampfteam mit Gemeindeverbands-Chef Karl-Heinz Ehms, dessen jungem Stellvertreter Sebastian Heckhausen und weiteren Vorstandsmitgliedern formiert; zudem rechnet er mit der Unterstützung von Liberalen und Grünen. Dabei werde über "ungewöhnliche Aktionen" nachgedacht. Zillikens will um jede Stimme kämpfen: "Oft denken die Menschen: ,Der wird das ja sowieso' und bleiben zu Hause."

Er hofft zudem auf Synergie-Effekte zwischen der Bürgermeister- und der zeitgleich terminierten Landtagswahl. Diese sollen bereits im Wahlkampf genutzt werden.

Auch Holger Tesmann sieht keine Eile für einen Wahlkampf, will erst im Juni/Juli damit beginnen, Flyer verteilen lassen. Seinen ersten Auftritt an einem Infostand am Marktplatz plant er allerdings noch vor dem Osterfest.

"Wir werden unser Wahlprogramm nach außen präsentieren, wollen die Öffentlichkeit über Anzeigen in Zeitungen, Infostände oder Diskussionen erreichen", kündigt Tesmann an. Auch Homepages oder Netzwerke wie Facebook wollen die Jüchener Sozialdemokraten für ihren Bürgermeister-Wahlkampf nutzen.

(NGZ)
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