Jüchen Kleine Karnevalisten drehen beim jecken Umzug den Spieß um

Jüchen · In Jüchen und Hochneukirch werfen Zuschauer Kamellen in den Umzug. Das sorgt bei Kita- und Schulkindern für leuchtende Augen.

 Vom regnerischen Wetter ließen sich die kleinen und großen Karnevalisten - wie hier in Hochneukirch - nicht unterkriegen.

Vom regnerischen Wetter ließen sich die kleinen und großen Karnevalisten - wie hier in Hochneukirch - nicht unterkriegen.

Foto: lothar berns

Jürgen Hansen kennt kein Pardon. Keiner seiner Freunde und Bekannten bleibt vom Konfettiregen verschont, als der begeisterte Karnevalist und Zug-Organisator gestern Morgen an der Spitze des Karnevalsumzugs der Kita- und Grundschulkinder durch Hochneukirch spaziert. Ausgestattet mit Mexikanerhut, Mikro und Musikanlage sorgt er zusätzlich mit den bunten Papierschnipseln für Stimmung bei den rund 450 Kindern und Eltern, die bei dem närrischen Treiben im ganzen Dorf das Karnevalswochenende einleiten.

Das Besondere: Aus dem Zug heraus regnet es Konfetti, vom Straßenrand aus regnet es Kamelle. Die Hochneukircher haben den Spieß einfach umgedreht und lassen zugunsten der Kinder kurzerhand Bonbons, Popcorn und Co. von den Zuschauern am Straßenrand werfen. Und das sind gestern nicht wenige, als die Kinder der Kita St. Pantaleon und "Sausewind" aus Hochneukirch sowie der Kelzenberger "Rappelkiste" und der Verbund-Grundschule Hochneukirch-Otzenrath durch die Straßen ziehen. "Das hat inzwischen seit mehr als 20 Jahren Tradition bei uns. Damals hat sich das so eingependelt", berichtet Konfetti-Freund Jürgen Hansen, der die integrative Kita "Sausewind" leitet und den Umzug gemeinsam mit Cornelia Giese geplant hat.

Mit dabei ist standesgemäß natürlich die Kinderprinzessin Ela Cakir (8), die als Funkenmariechen fleißig Tulpen an die Zuschauer verteilt. Die werfen ebenso fleißig mit vollen Händen Süßigkeiten in die Menge. Unter kräftigen "Helau!"-Rufen macht auf diese Weise auch Christiane Schmidt Kinder glücklich. "Ich finde die Idee gut, dass die Zuschauer für den Kamellenregen sorgen. Das ist mal was anderes, außerdem ist die Stimmung großartig. Schließlich kennt hier jeder jeden", erzählt die Modegalerie-Betreiberin, die zwei große Kisten voller Süßigkeiten an die Kinder und Erwachsenen verteilt. Auch sie hat eine Ladung Konfetti von Jürgen Hansen abbekommen. "Das macht er immer", erzählt sie und lacht.

Mit mehreren hundert Metern ist der Hochneukircher Kinderumzug gestern Morgen in etwa genauso lang wie der in Jüchen, der zeitgleich an der Grundschule In den Weiden startet. Dort lassen es die 200 Kinder der Kitas "Unserer lieben Frau" und "Villa Kunterbunt" gemeinsam mit weiteren 200 Kindern der Grundschule krachen. Für sie hagelt es ebenfalls Kamelle, die von Zuschauern am Straßenrand geworfen werden. "Wir haben uns in diesem Jahr verschiedene Mottos ausgedacht. Unsere Gruppen gehen als Zebras, als Peter Pan, als Marienkäfer, als Schneemänner und als Superhelden", berichtet "Villa Kunterbunt"-Leiterin Silke Haenen. Das finden nicht nur die Kinder selbst witzig: Auch Zuschauer wie Mutter Nicole Schleusser, deren Sohn Leve (6) im Zug mitgeht, sind begeistert: "Ich finde es gut, dass die Zuschauer hier die Kinder glücklich machen."

(cka)
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