Jüchen Kloster-Nikolausmarkt begeistert die Massen

Jüchen · Noch nie war der Markt so groß: 94 Aussteller brachten die Besucher bereits jetzt in Weihnachtsstimmung. Viele spenden ihren Erlös.

Großer Andrang herrschte jetzt am Nikolauskloster: Der Nikolausmarkt entpuppte sich zum wiederholten Male als Publikumsmagnet. Mit insgesamt 94 Ausstellern fiel die Veranstaltung, die als besonders familienfreundlich gilt, so groß aus wie nie zuvor. Erstaunlich: Viele Besucher waren bereits ein Wochenende vor dem ersten Advent in Weihnachtsstimmung und ließen sich an den zahlreichen Ständen inspirieren. Was den Nikolausmarkt von den üblichen Weihnachtsmärkten unterschied: Es fehlte die Musikberieselung - und der komplette Markt war eine "weihnachtsmannfreie Zone", wie es Kloster-Chef Pater Felix Rehbock sagt. Schließlich trage das Kloster den Namen des heiligen Nikolaus' - und der hat mit dem Weihnachtsmann bekanntlich nicht viel zu tun.

Zwischenzeitlich hielten ganze Reisebusse am Kloster und brachten neue Besucher. Pater Felix erklärt sich den gewaltigen Ansturm unter anderem damit, dass der Nikolausmarkt nicht auf Kommerz ausgerichtet sei. Deshalb müssen Besucher auch keinen Eintritt zahlen. "Der Markt hat seinen ganz eigenen Charakter", erzählt Rehbock, der auch von einigen Ausstellern spricht, die den Erlös aus ihrem Verkauf ans Kloster spenden wollen. Dazu zählt Gundi Stöckl: Gemeinsam mit vier Freundinnen hatte sie in den vergangenen Wochen jede Menge Deko-Utensilien für die Weihnachtszeit gebastelt. "Wir verkaufen alles zugunsten des Klosters", erzählte Stöckl am Rande des Marktes und zeigte an ihrem Stand in Beton gegossene Herzen, Stelen, von Hand gestrickte Mützen und Schals sowie selbst gebastelte Weihnachtskarten und Holznikoläuse.

Die fünf Freundinnen haben viel Freizeit geopfert. "Wir sind dem Kloster sehr verbunden und der Meinung, dass es eine Einrichtung ist, die man gut finanziell unterstützen kann. Sie gibt vielen Menschen Halt - vor allem Alleinstehenden", sagte Gundi Stöckl. Schräg gegenüber verkaufte Josef Hoster aus Büttgen große Holzkunstwerke, die er mit seinem Kollegen Otto Häuschen herstellt. "Ich bearbeite Baumstämme mit Ketten- und Bandsägen", sagte Hoster, der von Beruf her eigentlich Malermeister ist, hobbymäßig aber gerne mit Holz arbeitet. Auf dem Markt führte er unter anderem live vor, wie man aus einem Stamm-Teil einen Tannenbaum sägt. Auch er spendet einen Teil des Erlöses. "Ich besuche regelmäßig die Messen", erzählte Hoster. Auch die Messen beim Nikolausmarkt, der zuvor federführend von Michael Brass organisiert worden war, waren entsprechend des Andrangs gut besucht: Vor allem Familien mit Kindern, die zuvor in der "Nikolausstube" Plätzchen verzierten, kamen zum Gottesdienst.

Gestern dankte Pater Felix auch Joachim Schröder, der jetzt sein 25-Jahr-Jubiläum als ehrenamtlicher Küster in Glehn feiert, für seinen Einsatz. Was viele nicht wissen: Schröder engagiert sich auch für das Kloster - beim Nikolausmarkt etwa schlüpft er ins Nikolauskostüm und begeistert mit seinen Auftritten vor allem die kleinen Besucher.

(cka)
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