Jüchen Kreis lehnt zusätzliche Querungshilfe für K 19 in Holz ab

Jüchen · Eltern sorgen sich um ihre Kinder auf dem Schulweg. Geschwindigkeitsmessungen belegen aber keine besondere Gefährdung.

Besorgte Eltern aus Holz bemühen sich seit Oktober 2016 um einen zusätzlichen Fußgängerüberweg über die Kreisstraße 19. Doch die Ergebnisse einer Verkehrszählung und Geschwindigkeitsmessung widersprechen den Befürchtungen der Eltern. Die haben, auch unterstützt durch einige Gemeinderatsfraktionen, argumentiert, es werde bis zu 100 km/h auf der K 19 im Bereich der bereits bestehenden Querungshilfe hinter dem Ortsschild gefahren. Sie könnten ihre Kinder wegen der Gefahr nicht alleine zur Schule gehenlassen.

Da der Verkehrsausschuss der Gemeinde Jüchen allerdings nicht unmittelbar für die Kreisstraße zuständig ist, hatte er eine Verkehrszählung und Geschwindigkeitsmessung auf Wunsch der Eltern und Antrag der Fraktionen an den Kreis weitergegeben. Die Ergebnisse, die nun zur Beratung des Nahverkehrs- und Straßenbauausschusses am 14. Februar vorliegen, sprechen eine ganz andere Sprache als die Sorgen der Eltern.

Geschwindigkeitsmessungen wurden auf der K 19 in Holz vom 22. bis 31. Oktober und vom 17. bis 26. November im Auftrage des Rhein-Kreises vorgenommen. Dabei wurden die Stoßzeiten von 7.30 bis 9 Uhr und von 16.30 bis 17.30 Uhr erfasst. Das gilt auch für die Fußgängerzählung vom 23. bis 24. November 2016. Das Ergebnis fasst die Kreisverwaltung so zusammen: "Weder aus den Belastungs- noch aus den Geschwindigkeitsdaten lässt sich eine Gefährdung ableiten." Dies belegten auch die Unfallzahlen. Es habe zwischen dem 1. Januar 2013 und dem 31. Dezember 2016 nur drei Unfälle auf dem Streckenabschnitt der K19 gegeben, wobei kein einziger Fußgänger betroffen gewesen sei.

Die Fußgängerzählung hatte ergeben, dass zur morgendlichen Schulwegzeit nur drei bis fünf Kinder unterwegs waren. Aber: "Ein überwiegender Teil der morgendlichen Fußgänger sind Erwachsene in Begleitung eines Hundes, die die K 19 auf ihren täglichen Runden queren, teilweise sogar zweimal", steht nun im Bericht des Straßenverkehrsamtes nachzulesen. Auch die von den Eltern beklagten zu hohen Geschwindigkeiten bestätigt das Straßenverkehrsamt nach seiner Messung nicht. Gemessen wurden morgens und abends in beide Richtungen jeweils Fahrgeschwindigkeiten zwischen 55 und 67 km/h. Die meisten Kinder seien alleine unterwegs gewesen und hätten die Straße wegen des geringen Verkehrsaufkommens ohne Zwischenstopp in der Mitte überqueren können, berichtet das Straßenverkehrsamt weiter. Der Kreisbauausschuss muss am Dienstag zwar noch entscheiden. Die Kreisverwaltung lehnt aber nach dem Ergebnis ihrer Zählungen eine zusätzliche Querungshilfe für die K 19 in Holz ab.

(gt)
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