Jüchen Kritik an Wirtschaftsförderin und Film

Jüchen · FWG-Fraktionsvorsitzender Gerolf Hommel übt heftige Kritik an Wirtschaftsförderin Annika Schmitz und ihrer Arbeit. Im Fachausschuss am kommenden Montag dürfte ihr der Bürgermeister aber den Rücken stärken.

 Wirtschaftsförderin Annika Schmitz. Wirtschaftsförderin Annika Schmitz.

Wirtschaftsförderin Annika Schmitz. Wirtschaftsförderin Annika Schmitz.

Foto: Lothar Berns

Seiner Unzufriedenheit mit der Wirtschaftsförderung der Gemeinde Jüchen gibt FWG-Fraktionsvorsitzender Gerolf Hommel jetzt in einem Antrag sowie in Anfragen an den Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss Ausdruck. Er kritisiert damit die Arbeit von Wirtschaftsförderin Annika Schmitz und fordert unter anderem einen neuen oder zumindest einen überarbeiteten Imagefilm für die Gemeinde Jüchen. Zum aktuellen Imagefilm seien die Fraktionen im Vorfeld nicht zu ihren Ideen befragt worden, bemängelt Hommel.

Er regt sich außerdem darüber auf, dass in dem Imagefilm Haus Katz nicht auftauche, dafür aber die Ventalis-Apotheke. Außerdem sei die Gesamtschule nicht im Bild zu erkennen, und das Gymnasium werde nicht erwähnt, dafür aber Schloss Dyck mit falschen Besucherzahlen, moniert Hommel, der die Arbeit der Wirtschaftsförderung auch bereits in seiner Haushaltsrede kritisiert und eine stärkere Gewichtung des Bereiches Tourismus für Jüchen angemahnt hatte.

Hommel beantragt, das Wirtschaftsförderungskonzept aus dem Jahre 2005 in einer aktualisierten Fassung auf die Gemeindehomepage zu stellen. Dabei sollen seiner Auffassung nach die Ergebnisse der Projektarbeit der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung in Köln in Jüchen mit einfließen. Außerdem fordert Hommel ein Mehr an Informationen in künftigen Berichten der Wirtschaftsförderung, etwa über die Zahl von Gewerbeansiedlungen, An- und Abmeldungen von Arbeitsplätzen in Jüchen. Bürgermeister Harald Zillikens soll nach Informationen unserer Zeitung "nicht amüsiert" sein über die Kritik an "seiner" Wirtschaftsförderin Annika Schmitz und an deren Arbeit, die er bekanntlich sehr schätzt. In der öffentlichen Sitzung des Fachausschusses am Montag, ab 18 Uhr, in Haus Katz, dürfte er deshalb antreten, der 28-Jährigen, die soeben berufsbegleitend ihr "Master of Public Management"-Studium erfolgreich abgeschlossen hat, den Rücken zu stärken.

Indiz dafür ist bereits die sehr umfangreiche, fünfseitige Stellungnahme der Verwaltung zu Hommels Beschwerden. Zum Imagefilm erläutert die Verwaltung erneut, dass dieser ausschließlich durch Jüchener Unternehmen finanziert worden ist und deshalb deren Interessen vornehmlich abbildet. Imagefilme seien "klassischerweise kurz und geben keinen umfassenden Einblick über alle Angebote und Highlights an einem Ort", heißt es in der Stellungnahme. Und der Film sei nun mal bereits fertig gewesen, als die aktuellen Besucherzahlen von Schloss Dyck bekanntgegeben worden seien.

Zu den von Hommel vermissten Punkten im Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsförderung verweist die Gemeindeverwaltung aber auf eine ganze Reihe von Informationen, die im Internet beziehungsweise auch auf der Gemeindehomepage zu finden seien. Das Leitbild bzw. Wirtschaftsförderungskonzept aus dem Jahre 2005 sei seit 2016 ein Teil des laufenden Projektes "Globale nachhaltige Kommune", das im Herbst diesen Jahres mit einem Ratsbeschluss enden solle.

Und zum Thema Tourismusförderung hatte Annika Schmitz bereits gegenüber unserer Redaktion eingeräumt, sich künftig noch mehr auch in diesem Bereich engagieren zu wollen. "Das Thema Tourismus soll in diesem Jahr vordergründig bearbeitet und forciert werden", kündigt sie jetzt auch der Kommunalpolitik an.

(NGZ)
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