Jüchen Kulturfrühstück mit viel Gemeinsamkeit

Jüchen · 250 Gäste aus unterschiedlichen Nationen und Religionsgemeinschaften feierten gemeinsam in Hochneukirch auf Einladung des Türkisch-Deutschen Freundeskreises. Betont wurde das demokratisch-friedliche Miteinander.

 Beim türklischen Rundtanz machte gestern auch Bürgermeister Harald Zillikens mit. Links neben ihm Gastgeberin Serin Alma.

Beim türklischen Rundtanz machte gestern auch Bürgermeister Harald Zillikens mit. Links neben ihm Gastgeberin Serin Alma.

Foto: Georg Salzburg

Der Türkisch-Deutsche Freundeskreis (TDF) hatte zum sechsten Kulturfrühstück in die Peter-Bamm-Halle eingeladen. Es stand unter dem Motto: "Ein faires Miteinander - Menschen für Menschen - gemeinsam sind wir stark." Tatsächlich wurde daraus gestern ein überaus herzliches und fröhliches Miteinander vieler Nationen. Am Eingang begrüßten die Türkinnen Yasemin und Sevcan die Gäste mit Rosenwasser und Türkischem Honig. Allerdings fing das Fest fast eine Stunde später an, denn es hatten sich viele Gäste noch nicht mit der Sommerzeit anfreunden können.

Zwar hatte Pastoralreferentin Ingrid Scholz etliche Iraner und Araber mitgebracht, die sie aus ihrer Tätigkeit im Café Welcome kennt, doch es fehlte der Großteil der in Jüchen lebenden Flüchtlinge. So bleiben einige der insgesamt 300 Plätze leer. Doch das tat dem Fest keinen Abbruch.Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens wünschte sich in seiner Rede: "Wir sollten alle gemeinsam alles dafür tun, dass unser friedliches Europa erhalten bleibt und Widerstand leisten gegen die, die uns das wegnehmen wollen!"

Das liebevoll vorbereitete über zehn Meter lange türkische Buffet wurde natürlich nicht eher eröffnet, bis die Vertreter der Religionen ein Gebet gesprochen hatten. Ingrid Scholz machte klar, dass Frieden nur über den Dialog der Religionen möglich ist trug ein Gebet um Frieden zwischen den Kulturen vor. Imam Yakup Sitmapinar aus Viersen sprach auf Arabisch und Türkisch von dem einen Gott für uns alle - Serin Alma, die Vorsitzende des Türkisch-Deutschen Freundeskreises übersetzte, denn darauf legte auch der Imam größten Wert. Ozan Erdogan, der Vorsitzende des Integrationsrates Neuss, meinte: "Solche interkulturellen Initiativen sollte es in jeder Gemeinde und in jeder Stadt geben." Ozan Erdogan ist auch Mitglied der Initiative der Völkerverständigung und war sehr zufrieden mit der Veranstaltung in Hochneukirch.

Bürgermeister Zillikens ist selbst seit Jahren Mitglied des Türkisch-Deutschen Freundeskreises und auch er hatte schon am Abend vor dem Fest beim Aufbau mitgeholfen. Er rief alle Helfer des TDF auf die Bühne, um sich zu bedanken bei denen, die sich Jahr für Jahr engagieren bei vielen kulturellen Veranstaltungen.

Die Vereinsvorsitzende hatte ihre Begrüßungsrede ans Ende der Veranstaltung verschoben und somit auch die Schweigeminute zum Gedenken an alle Toten aus dem privaten Umfeld der Anwesenden sowie an die Verstorbenen, die auf dem Weg nach Europa umgekommen sind. Serin Alma machte deutlich, dass der TDF eine Basis schafft für friedliches Miteinander und gegenseitige Toleranz sowie Hilfestellung gibt zur Integration. So gibt es viel Einblick in Sitten und Gebräuche. Und da war der sehr lebhafte Auftritt der Tanzgruppe ATID ("Anatolische Tänze in Düsseldorf") mit Tänzen aus der Schwarzmeerregion natürlich ein besonderes Highlight. Besonder hoch ging es her, als zum Abschluss des Kulturfrühstücks alle der mehr als 250 Gäste den türkischen Hochzeitstanz "Halay" mitmachten.

(NGZ)
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