Jüchen Landwirt Essers empfiehlt Alternative zur Glasfaser

Jüchen · Die Initiative mit 30 Betroffenen kämpft aber weiter für den nachträglichen Anschluss ans Glasfasernetz.

 Landwirt Franz-Josef Essers ist auch ohne Glasfaser, dafür mit einem Telekom-Anschluss schnell im Internet unterwegs.

Landwirt Franz-Josef Essers ist auch ohne Glasfaser, dafür mit einem Telekom-Anschluss schnell im Internet unterwegs.

Foto: L. berns

Über "weiße Flecken" bei der Breitbandversorgung auf dem Lande ärgern sich etliche Jüchener Landwirte und sonstige Bewohner der kleinen Außenorte, die von der Deutschen Glasfaser (DG) nicht ans Netz angeschlossen worden sind. Während eine Initiative, die Rolf und Gabriela Rümenapp aus Schlich ins Leben gerufen haben, weiter für den Glasfaseranschluss kämpft, hat Biobauer Franz-Josef Essers aus Neuenhoven für sich eine Alternative gefunden, die er auch anderen Betroffenen empfehlen möchte. Er schwört auf den Magenta- Hybrid-Anschluss der Telekom. Sämtliche zehn Telefone im Geschäftshaushalt und das Internet laufen laut Essers jetzt reibungslos, auch große Datenmengen seien kein Problem mehr. "Es muss nicht unbedingt Glasfaser sein!", sagt Essers, der den "ganzen Rummel" ohnehin nicht verstehen könne: "Die tun ja so, als ob die Deutsche Glasfaser der Messias wäre, der da kommt und allen das Heil bringt" schimpft der Landwirt.

Außerdem wundert sich Essers über die Preisunterschiede: "Die Deutsche Glasfaser wollte von mir 10.000 bis 15.000 Euro haben. Und ein Bekannter aus Schaan sollte sogar 16.000 Euro für seinen Anschluss zahlen," berichtet der Neuenhovener. Nun sei ihm aber für "kleines Geld" geholfen worden. Und der neue Router sei in einer halben Stunde angeschlossen gewesen.

Ausgesprochen verärgert über eine Rechnung, die ihnen für einen nachträglichen Glasfaseranschluss aufgemacht werden sollte, waren auch die Rümenapps aus Schlich. Allerdings sollte es dabei "nur" um etwa 5000 Euro gehen, was die Eheleute aber nach eigenen Aussagen als "eine große Frechheit" empfanden. Das Ärgernis besteht für die Initiative, zu der mittlerweile mehr als 30 Beschwerdeführer gehören, in der Hauptsache aber darin, dass sie sich durch Versprechen, die nicht eingehalten worden seien, von der Deutschen Glasfaser getäuscht fühlen. Alle ihre Hoffnungen setzen die Rümenapps und ihre Mitstreiter nun auf den Breitbandkoordinatoren, den die Kreisverwaltung immer noch sucht. Dieser soll die "weißen Flecken" sammeln und sich dafür einsetzen, dass sie nachträglich ans Netz angeschlossen werden. Die Krux: Das Geld dafür sollen Land und Bund aufbringen. Der Förderantrag ist gestellt. Gabriela und Rolf Rümenapp wissen aber auch, dass "ihre" bis dato gesammelten 30 "weißen Flecken" nicht die einzigen sind, die mit dem zu erwartenden Förderbetrag von knapp acht Millionen Euro kreisweit mit dem Breitbandnetz versorgt werden sollen: "Ob für uns dann noch was übrig bleibt?", fragen sie sich skeptisch.

(gt)
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