Jüchen Lange Ölspur: Unfälle und Staus auf spiegelglatter Fahrbahn

Jüchen · Ein Lkw-Fahrer sorgte am Samstag wegen seines defekten, auslaufenden Dieseltanks für ein Verkehrschaos rund um Jüchen.

Solch einen aufwendigen Einsatz nur für eine Ölspur, wie am Samstag, hatte Feuerwehr-Chef Heinz-Dieter Abels bisher noch nie. Der Dieseltank eines Lkw aus Polen soll durch einen auf der A 46 liegenden Metallgegenstand beschädigt worden sein. Das muss der Fahrer, der die Spedition Kleine in Jüchen ansteuerte, zunächst nicht bemerkt haben. Mit dem lecken 500-Liter-Tank, der unterwegs immer mehr Diesel verlor, fuhr er von der A 46 herunter über die B 59 bis zum Kreisverkehr, um schließlich an seinem Zielort festzustellen, dass die Spedition samstags geschlossen hat.

Er drehte ab, fuhr erneut auf die Autobahn und konnte erst von der Polizei und der Feuerwehr am Autobahnkreuz Neuss-West gestoppt werden. Mittlerweile waren die B 59 und die Teile der A 46 aufgrund der erheblichen Menge Diesels, die aus dem LKW-Tank ausgelaufen waren, spiegelglatt geworden. Als Feuerwehrchef Abels mit dem Löschzug Jüchen am Kreisverkehr eintraf, hatten sich schon mehrer Pkw quer gestellt und einige waren sogar auf den Mittelaufbau des Kreisverkehr gerutscht.

Es habe aber keine Verletzte gegeben, sagte Abels, dafür aber ein erhebliches Verkehrschaos. Der ebenfalls alarmierte Löschzug Gierath musste über Gubberath ausrücken, weil die Hauptdurchfahrt in Gierath ebenso wie die umliegenden Straßen durch Rücktaus blockiert waren. In einem insgesamt sechseinhalbstündigen Einsatz ab der Alarmierung um 9.30 Uhr waren die beiden Löschzüge mit sieben Fahrzeugen und 27 Einsatzkräften mit der Absicherung der Gefahrenstelle, der Beseitigung der Ölspur und dem Auspumpen des Tanks beschäftigt.

Die Autobahnpolizei und zwei angeforderte Spezialfirmen waren ebenfalls am Einsatz beteiligt. Die Kosten, die sich laut Abels in einem hohen fünfstelligen Bereich bewegen dürften, muss der Lkw-Fahrer zahlen, mit dem sich die Verständigung aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse sehr schwierig gestaltet habe: "Wir haben ihm nur mit Händen und Füßen deutlich machen können, dass er anhalten sollte", sagte Abels. Der Feuerwehrchef hatte auch ein Versorgungsproblem für seine Leute, die größtenteils noch nicht gefrühstückt hatten, zu lösen: Gegessen wurde in einem Imbissrestaurant in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes.

(NGZ)
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