Jüchen Leerstände in bester Siedlungslage
Jüchen · Mit der Aufgabe der Sparkassen-Filiale in Bedburdyck gibt es einen weiteren zentralen Leerstand in einem Dorf.
Der Siedlungsschwerpunkt Hochneukirch wächst und steht deshalb auch im Fokus von Politik und Verwaltung. Zur Versorgung des Neubaugebietes Holz, das noch erweitert werden soll, wird bekanntlich jetzt die neue Kindertagesstätte Otzenrath an der Bahnstraße gebaut. Und für die geplante Neubautätigkeit in Holz hat jetzt der Gemeinderat Grünes Licht gegeben.
Auf der anderen Seite ist das große Problem in Hochneukirch der Dauerleerstand des ehemaligen Penny-Marktes am Nordring, oberhalb des neuen Siedlungsgebietes. Seit 2013 steht das Gebäude weitgehend leer. Der letzte Mieter, ein Getränkeshop, ist im Januar ausgezogen. Wirtschaftsförderin Annika Schmitz hatte gegenüber unserer Redaktion erklärt, der Eigentümer der Brache habe mittlerweile eingesehen, dass die Immobilie nicht mehr als Lebensmittelstandort zu vermarkten sei. Der Abriss sei für 2017 geplant, hieß es im Dezember.
In das angrenzende Siedlungsgebiet soll indes bald neues Leben einziehen. Denn der Gemeinderat hat am Donnerstagabend einstimmig für die Freifläche zwischen der Von-Werth-Straße und der Straße Zum Regiopark die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung und die Beteiligung der Behörden für die Änderung des Bebauungsplanes beschlossen. Ziel ist es, dort die Voraussetzungen für eine aufgelockerte Wohnbebauung zu schaffen, die sich städtebaulich einfügt in das dort bereits entstandene Wohngebiet Neu-Holz. Die bislang im Bebauungsplan dort vorgesehenen Gewerbeflächen sollen entfallen: Denn die Gemeinde sieht in diesem Gebiet eher einen Bedarf an Wohnraum und hofft auf den Zuzug von jungen Familien.
Bürgermeister Harald Zillikens hatte bereits in Bezug auf die Bauvorhaben in Hochneukirch angekündigt: "2017 wird das Jahr der Planungen." Dort sollen etwa 100 neue Wohneinheiten entstehen, für insgesamt durchschnittlich etwa 250 Bewohner oder bei Familien leicht auch noch mehr. Fünf bis sechs Flächen will die Gemeinde Jüchen in Hochneukirch entwickeln. Da die Grundstücke aber nicht in Gemeindebesitz sind, möchte Jüchen laut Bürgermeister die Siedlungsvorhaben über Investorenmodelle realisieren. Besonders weit fortgeschritten ist jetzt auch mit dem Ratsbeschluss die Fläche, die an das Neubaugebiet in Neu-Holz angrenzt. Zillikens rechnet nun damit, dass dort im dritten bis vierten Quartal 2017 auch das volle Baurecht für alle vorgesehenen Grundstücke vorliegen wird.
Auch in Bedburdyck zeichnet sich ein weiterer Leerstand in bester Siedlungslage ab. Dort schließt die Sparkassenfiliale voraussichtlich am 8. Juli, wie Sparkassensprecher Stephan Meiser auf Redaktionsnachfrage bekannt gibt. Es wird dann nur noch ein Geldautomat im Foyer des Gebäudes bleiben, das der Sparkasse gehört. Verkaufspläne gibt es für diese Immobilie laut Meiser momentan nicht. Er sagt: "Natürlich wollen wir Leerstände vermeiden. An möglichen Lösungen wird bereits gearbeitet; ein konkretes Ergebnis gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht." Und er fügt hinzu: "Das SB-Foyer soll über einen Geldautomaten mit neuester Sicherheitstechnik und ein Multifunktionsterminal verfügen. Es wird 24 Stunden geöffnet sein." Mit dem Auszug der Sparkasse blutet der Ortskern dort weiter aus. Auch für die bereits vor etlichen Jahren aufgegebene Dorfgaststätte schräg gegenüber fällt es den Besitzern schwer, einen neuen Pächter zu finden.
In Hochneukirch bleibe die Sparkassenfiliale aber erhalten, berichtet Meiser. Und die Filiale in Jüchen werde voraussichtlich am 15. Juli an der Kölner Straße eröffnet. Dort baut die WBG-GSG 21 Wohnungen und die neue Sparkassenfiliale. Nach der dann beendeten Zeit im Container an der Friedhofstraße wird die Sparkasse dort in den barrierefreien Neubau ziehen.
