Jüchen Lindenhof-Nachbarn sollen bei der Flüchtlingsintegration helfen

Jüchen · Noch 100 neue Flüchtlinge muss die Gemeinde Jüchen bis zum Jahresende unterbringen: Darüber informierte Bürgermeister Harald Zillikens jetzt den Rechts- und Sozialausschuss. Die Bezirksregierung Arnsberg habe mitgeteilt, dass jetzt jeweils zehn neue Flüchtlinge pro Woche zugewiesen werden: "Am Montag kommen die nächsten Zehn", weiß Zillikens. Allerdings gebe es nach wie vor aus Arnsberg trotz wiederholter Nachfragen keine Vergleichszahlen. Dies lege den Rückschluss nahe, dass weiterhin mehr Flüchtlinge in den ländlichen Raum geschickt werden, um die größeren Städte in NRW zu entlasten, gab Zillikens zu verstehen.

Die neu zugewiesenen Flüchtlinge sind größtenteils schon einige Zeit in Deutschland und waren zuvor in Landeseinrichtungen untergebracht, wie Zillikens weiter informierte. Auch kämen nun Menschen bislang nicht vertretener Nationalitäten nach Jüchen, etwa aus Mali, der Mongolei, Aserbaidschan, dem Kongo oder aus Guinea. Für diese Flüchtlinge müssten neue Dolmetscher gesucht werden. "Aber das kriegen wir hin", sagte Zillikens optimistisch und zielte damit auch auf die Unterbringung ab.

Das neue Flüchtlinghaus, das die Gemeinde an der Jülicher Straße bauen lässt, soll im Februar bezugsfertig sein, erfuhren die Ausschussmitglieder. Bereits am kommenden Mittwoch sollen die ersten neun Flüchtlinge in den umgebauten, ehemaligen Lindenhof in Bedburdyck einziehen. Zillikens hofft, bei der für Dienstag angesetzten Ortsbesichtigung auch die zunächst skeptischen Nachbarn zu gewinnen, "sich im Idealfall auch in die Integrationsarbeit für die Flüchtlinge einzubringen", kündigte er an. Allerdings verschwieg Zillikens nicht, dass es im Vorfeld sogar einen Rechtsstreit über diese Flüchtlingsunterkunft gegeben habe, der aber inzwischen beigelegt sei. 24 Flüchtlingsplätze will die Gemeinde im ehemaligen Lindenhof belegen.

141 Flüchtlinge sind bislang in diesem Jahr neu in Jüchen angesiedelt worden. Insgesamt leben etwa 400 Flüchtlinge in der Gemeinde. Unter ihnen sind 88 Kinder im Alter bis zu 14 Jahren und weitere 17 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren - somit eine große Gruppe von Schulpflichtigen. Für die Integration (Deutschunterricht) der Flüchtlingskinder sollen die Schulen auch im nächsten Jahr 50.000 Euro für Unterrichts-Ergänzungskräfte erhalten.

(NGZ)
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