Jüchen Mehr Windräder, weniger Wohngebiete

Jüchen · Der Regionalplan-Entwurf verzeichnet vier Windenergie-Flächen: zwei bei Mürmeln, zwei nahe Hochneukirch.

 Im Regionalplan sind für Jüchen zwei Windernergiebereiche (schwarz rautierte Flächen) im Norden eingezeichnet, zwei weitere an der Grenze zu Mönchengladbach.

Im Regionalplan sind für Jüchen zwei Windernergiebereiche (schwarz rautierte Flächen) im Norden eingezeichnet, zwei weitere an der Grenze zu Mönchengladbach.

Foto: Bezirksregierung

Neue Flächen für Windräder, weniger Bauland in den Ortsteilen - das sind zwei Aspekte im Entwurf des Regionalplans, über die jetzt die Planungspolitiker in der ersten Ausschuss-Sitzung nach der Kommunalwahl diskutierten.

Keine Windenergiefläche bei Schloss Dyck taucht in diesem Entwurf auf: Darauf hatte die Gemeinde Jüchen - auch mit Unterstützung der Nachbarstadt Korschenbroich sowie von Politikern auf Landes- und Bundesebene - hingearbeitet. Gleichwohl: Die Standortfrage für neue Windräder wurde damit lediglich verlagert. Neu ausgewiesen im Regionalplan sind jetzt zwei, mindestens zehn Hektar große Areale, im Bereich Kamphausen/Mürmeln und weitere an der Grenze Hochneukirch/Mönchengladbach. Die Konsequenz: "Dadurch sind die Flächen für andere Nutzungen blockiert", sagt Bürgermeister Harald Zillikens.

Das grundsätzliche Problem für die Gemeinde: Bisher kann sie lediglich eine Potenzialanalyse für neue Windräder vorweisen; zu den möglichen Standorten gehört die Kamphausener Höhe. Im Flächennutzenplan fehlen allerdings Windenergiezonen.

Dennoch wehrt sich die Verwaltung - nach dem Beschluss im Gemeinderat vom März 2014 - gegen diese Festlegung durch die Bezirksregierung Düsseldorf: "Wir sehen darin einen unzulässigen Eingriff in unsere kommunale Planungshoheit", bekräftigte Bürgermeister Harald Zillikens.

Im Regionalplan hat die Bezirksregierung die Entwicklung der Kommunen festgelegt, dazu gehören Bereiche wie Gewerbe-Ansiedlung, Windenergieflächen oder Grün. Er gibt den Rahmen vor, den die Kommunen für ihre eigenen Flächennutzungs- und Baupläne haben. Seit 18 Monaten arbeitet die Bezirksregierung daran. Nun haben die Kommunen bis zum kommenden März Zeit, ihre Einsprüche und Bedenken zu formulieren.

Zwar ist Bürgermeister Harald Zillikens zufrieden, dass er das Vorhaben "Jüchen-West" entwickeln kann. An der Ortsausfahrt Richtung Mönchengladbach sollte zunächst ein Pendant zum "Auenfeld" entstehen. Doch nun kann das Gebiet neu überplant werden.

Allerdings sieht der Bürgermeister in kleineren Ortsteilen kaum Chancen für neue Wohngebiete: "Die Entwicklung kleiner Orte wird erheblich gehemmt", so seine Beurteilung des Regionalplans. Zillikens würde gern neue Einwohner in Bedburdyck oder Gierath ansiedeln, doch: "Die Planungen beschränken sich auf die beiden Siedlungszentren Jüchen und Hochneukirch." Laut Berechnungen der Bezirksregierung braucht die Gemeinde insgesamt Platz für 1050 Wohneinheiten, hat aber ein Flächenpotenzial von 1150.

(NGZ)
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