Jüchen Mit Studenten auf dem Weg zur Stadt

Jüchen · In einem Projekt mit der Fachhochschule für Verwaltung soll weiter an der "Stadtmarke" Jüchen "gefeilt" werden. Wirtschaftsförderin Annika Schmitz, die ihre Masterarbeit zu diesem Thema geschrieben hat, betreut das Projekt.

 Wirtschaftsförderin Annika Schmitz mit Studenten und Unternehmern. Sie wird auch in diesem Jahr wieder ein Projekt mit Studenten starten. Diesmal geht es um die "Stadtmarke" Jüchen.

Wirtschaftsförderin Annika Schmitz mit Studenten und Unternehmern. Sie wird auch in diesem Jahr wieder ein Projekt mit Studenten starten. Diesmal geht es um die "Stadtmarke" Jüchen.

Foto: Georg Salzburg

Auf dem Weg von der Gemeinde zur Stadt soll Jüchen auch in diesem Jahr wieder von einer Studentengruppe aus der Kölner Fachhochschule für öffentliche Verwaltung begleitet werden. Von April bis Juni 2016 hatten Studenten in Jüchen eine Unternehmensbefragung, betreut durch Annika Schmitz, die Wirtschaftsförderin der Gemeinde, vorgenommen. Eines der Hauptresultate aus dieser Befragung war der von den Unternehmern ausdrücklich geäußerte Wunsch, dass Jüchen Stadt werden soll, um eine bessere Wettbewerbsfähigkeit zu betonen.

Die Weichen sind bekanntlich dafür gestellt. Auf einstimmigen Ratsbeschluss ist der Antrag an die Bezirksregierung gestellt. Die Umwandlung soll 2019 vollzogen werden. In einem neuen Projekt mit Studenten der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung soll nun in diesem Jahr an einem "Stadtbild" für Jüchen "gefeilt" werden. Analog zum ersten Projekt erhoffen sich beide Seiten eine Win-win-Situation: Die Studenten können ihre "Feldarbeit" in Jüchen wieder dokumentieren und benoten lassen. Und die Gemeinde Jüchen erhofft sich wieder frischen Input von den jungen Leuten, Ideen und Anregungen, diesmal eben für die "Stadtmarke" Jüchen.

Bürgermeister Harald Zillikens kündigte das zweite Studentenprojekt jetzt im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss an. Und er hob hervor, mit Annika Schmitz habe zum ersten Mal ein Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung berufsbegleitend ein Studium abgeschlossen. Wie berichtet hatte Schmitz ihren Master of Public Management mit einer Arbeit unter dem Titel "In 10 Schritten zu einer Stadtmarke" absolviert. Mit den Stundenten wird sie nun in dem neuen Projekt den ein und anderen dieser zehn Schritte für Jüchen konkretisieren. Schmitz war wie berichtet in die Kritik geraten durch einen Antrag der FWG-Fraktion zum Fachausschuss. FWG-Fraktionsvorsitzender Gerolf Hommel hatte von Schmitz unter anderem mehr Engagement im Tourismusbereich und ein aktualisiertes Wirtschaftsförderungskonzept für Jüchen angemahnt. Er zog jedoch seinen Antrag in der Ausschusssitzung zurück, nachdem sich der Bürgermeister für Schmitz stark gemacht hatte.

Auch sprangen andere Fraktionsvertreter für die Arbeit der Wirtschaftsförderung "in die Bresche". Grünen-Fraktionschef Thomas Dederichs sagte zu Hommels Forderung nach einem aktuellen Wirtschaftsförderungskonzept für Jüchen: "Die Unternehmer interessiert nur, ob es Platz für eine Ansiedlung gibt, wie schnell das machbar ist und ob sie einen Ansprechpartner bei der Verwaltung haben. Ein Konzept wäre ein rein politischer Wunsch, inhaltlich aber eine Strafarbeit." CDU-Fraktionsvorsitzender Norbert Esser nannte solche Konzepte gar "eine brotlose Kunst". Wichtiger seien ein schnelles Planungsrecht und eine gute Betreuung für die Unternehmen. Zillikens lobte die Arbeit der Wirtschaftsförderin, was die Vermarktung anbelange: "Das Industriegebiet an der Robert-Bosch-Straße ist ausverkauft, bis Mitte 2018 werden dort alle neuen Gebäude stehen." Außerdem werde die Bestandspflege der ortsansässigen Unternehmen von Schmitz "sehr intensiv betrieben".

(NGZ)
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