Jüchen Musik, Literatur und Tanz als Inspiration für neue Werke

Jüchen · "Geliddert - Gespruchen - Gedanzt" nannte Renate Fellner ihre Atelierausstellung am vergangenen Wochenende. Ihre eigenen Wortschöpfungen kann man getrost und frei mit Musik, Literatur und Tanz verbinden. Sie waren es vor allem, die die Künstlerin aus Kamphausen inspiriert hatten. Diese Inspiration zog sich wie ein roter Faden durch ihre aktuelle Ausstellung.

 Die Künstlerin Renate Fellner präsentiert in Kamphausen eine Auswahl ihres aktuellen Schaffens.

Die Künstlerin Renate Fellner präsentiert in Kamphausen eine Auswahl ihres aktuellen Schaffens.

Foto: Berns Lothar

Die Sonne schien durchgehend in den großzügigen Ausstellungsräumen - auch wenn es mitunter heftig regnete. Der Grund: Renate Fellner hat Sonnen aus Glas geschaffen, die die Welt gleich viel heiterer und damit erträglicher erscheinen lassen. Überhaupt ist Glas derzeit das Material ihrer Wahl. "Es hat eine andere Leichtigkeit und Farbigkeit", sagte die 71-Jährige.

Starke Farben überwiegen, kräftiges Blau gesellt sich zu einem knalligen Gelb, einem kräftigen Grün und auch Rot und Orange fehlen nicht. Besonders cool: Die Glasreliefs als Wandschmuck, umgeben von einem breiten Rahmen Edelstahl. Ein wahres Meisterwerk: Der Glasflügel in knalligen Regenbogenfarben und knapp zwei Meter lang - ein echter Hingucker. Liebe und Selbstliebe ist ein großes Thema derzeit bei Renate Fellner - das spiegeln etliche ihre Bronzeskulpturen und -reliefs wider. Da ist zum Beispiel eine filigrane Bronzeskulptur, zu sehen ist eine Frau, die sich im Spiegel betrachtet. Acryl ist derzeit als Material nur dritte Wahl. Etwas versteckt stand da das blaue Herz, das aus mehreren Acrylscheiben besteht, die beweglich sind, herausgezogen werden können.

Ganz neu: Eine Art Hamsterrad für Autos - das Rad besteht aus Acryl, eine Art Mondauto ist in ihm gefangen. Liebende und Tanzende sind ein großes Thema - und natürlich Musizierende. Die Musik war immer eine Leidenschaft von Renate Fellner, die bis vor einem Jahr auch als Gesangslehrerin gearbeitet hatte. Und wie immer hatten sich einige ihrer früheren Schüler auf ihrem Anwesen eingefunden, um zu musizieren.

Ach ja: Da waren ja noch die Gipsfiguren, unbemalt - das blasse Material bildet einen Kontrast zu den Motiven: Fröhliche Kinder, die zugleich auch Sensibilität und Zerbrechlichkeit zum Ausdruck bringen. Alles andere als zerbrechlich: Das Buch aus Bronze im XXXL-Format. Auf der aufgeschlagenen Seite ist ein Gedicht von Renate Fellner zu lesen.

(barni)
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