Jüchen Naturlehrpfad "ersetzt" den fehlenden Wald

Jüchen · Im Jüchener Schulzentrum an der Stadionstraße gibt es nicht nur in der Gesamtschule jede Menge zu lernen. Denn der NABU legt einen Naturlehrpfad mit 22 Baumarten und acht Lebensräumen für Tiere an. Spender und Paten werden noch gesucht.

 Der bereits bestehende Fußweg an der Gesamtschule wird Start und Ziel für den 3,2 Kilometer langen Naturlehrpfad.

Der bereits bestehende Fußweg an der Gesamtschule wird Start und Ziel für den 3,2 Kilometer langen Naturlehrpfad.

Foto: Lothar Berns

Jetzt wird auch bald Unterricht im Freien möglich. Der Umweltausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig "Grünes Licht" für einen Naturlehrpfad gegeben. Der Naturschutzbund Deutschlands (NABU), Ortsgruppe Jüchen, hatte die Idee für einen solchen Naturlehrpfad, der am Schulzentrum Start- und Zielpunkt haben und sich über insgesamt 3,2 Kilometer erstrecken soll.

In Kooperation mit der Gemeinde Jüchen soll nun ein Rundweg durch die Grünzonen zwischen Jüchen, Garzweiler und Herberath angelegt und ausgeschildert werden. Der NABU hat auf diesem Rundkurs eine Vielzahl von "abwechslungsreichen Lebensräumen" katalogisiert, die sich dort in den vergangenen 30 Jahren entwickelt hätten. Dazu erläutert der NABU seine Intention: "Der Lehrpfad soll diese Kulturlandschaftselemente beschreiben und dem Besucher deren ökologische Bedeutung nahebringen."

Mit Eigenleistung, Spenden und Patenschaften hofft der NABU, dieses Projekt zu finanzieren. Es sollen auch Fördermittel von Stiftungen sowie des Gemeinschaftswerkes Natur und Umwelt des Rhein-Kreises Neuss abgerufen werden. Für die Beschaffung von Bäumen und Sträuchern wird die Gemeinde sorgen. Sie hat dazu Mittel im Haushalt für den ökologischen Ausgleich zur Verfügung gestellt und wird sich mit 2300 Euro beteiligen. Außerdem setzt die Gemeinde 450 Euro für Abfallbehältern und Hundekotbeutelspender entlang des Naturlehrpfades ein. Der NABU selbst muss seiner Berechnung nach 12.500 Euro für die Beschilderung und 350 Stunden Eigenleistung aufringen.

Auch dem NABU-Kreisverband ist dieser Naturlehrpfad besonders wichtig, weil Jüchen "eine der wald- und baumärmsten Gemeinden in Nordrhein-Westfalen" sei. Ziel des Naturlehrpfades sei: "Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen für die Natur begeistert und durch Wissensvermittlung zu Achtsamkeit und eigenen Aktivitäten angeregt werden."

Der Rundweg soll mit einer großen Schautafel nahe der Gesamtschule zunächst einen Überblick vermitteln. Wahlweise können statt der 3,2 Kilometer langen Gesamtroute auch Etappen von 2,9 oder 1,66 Kilometern gewählt werden. Insgesamt 31 Hinweisschilder sind geplant, auf denen 22 Baumarten und acht Lebensräume für Tiere, die entlang des Naturlehrpfades vorkommen sollen, in Wort und Bild erläutert werden. Außerdem gibt es QR-Codes auf den Schildern, anhand derer sich die Naturfreunde auch im Internet noch weiter über das in freier Natur Gesehene informieren können.

Ausgangspunkt sind laut NABU bereits 16 heimische Baumarten und sechs Lebensräume entlang des künftigen Naturlehrpfades, die durch die geplanten Aufforstungen erweitert werden sollen. Neu entstehen soll eine Wildobstwiese, eine Hecke aus Wildsträuchern und eine Wildblumenwiese. Ein bereits renaturierter Bach gehört bereits zum künftigen Naturlehrpfad aus Natursteinen, der dann übrigens auch mit Rollator und Kinderwagen genutzt werden kann.

(NGZ)
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