Jüchen Naturlehrpfad wird am 28. Mai eröffnet

Jüchen · Den fehlenden Wald soll der 3,2 Kilometer lange Naturlehrpfad in Jüchen ein Stück weit ersetzen, den die Helfer des Naturschutzbundes in 500 Arbeitsstunden angelegt haben. Sie fürchten aber Zerstörungen durch Vandalismus.

Die Gemeinde Jüchen ist eine der wald- und baumärmsten Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Das soll sich aber ein Stück weit ändern durch den neuen Naturlehrpfad. Er soll den fehlenden Wald ein wenig ersetzen und mit seinen 22 Baumarten und acht Lebensräumen für Tiere die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen für die Natur begeistert und durch Wissensvermittlung zu Achtsamkeit und eigenen Aktivitäten anregen: Das wünscht sich der Naturschutzbund (Nabu) Jüchen.

Dessen "Malocher-Gruppe", wie sich zehn Aktive des Nabu Jüchen nennen, ist in den vergangenen Monaten fleißig gewesen. Die Nabu-Aktivisten haben den Naturlehrpfad vom Schulzentrum an der Stadionstraße in einem insgesamt 3,2 Kilometer langen Rundkurs schon komplett bepflanzt. Und es steht auch schon der Termin für die offizielle Einweihungsfeier: "Am 28. Mai gibt es ein großes Fest, bei dem wir auch unseren zahlreichen Spendern danken wollen", kündigt Nabu-Sprecher Dieter Bienert an.

Etwa 40 Spender haben laut Bienert jeder mindestens 300 Euro für die Bepflanzung und die Beschilderung des Naturlehrpfades beigesteuert. Dazu seien noch drei Großspenden von der Firma 3M und den Classic Days über jeweils 5000 Euro und von der City-Glaserei über 2500 Euro gekommen. Alleine für die Schilder mussten etwa 20.000 Euro zusammengebracht werden. Für die Bepflanzungen gab es Zuschüsse von der Gemeinde Jüchen und vom Gemeinschaftswerk Natur und Umwelt des Rhein-Kreises Neuss.

"Nun müssen nur noch bei einigen Schildern gestalterische Details geändert werden, aber eigentlich sind wir mit dem Naturlehrpfad fertig", sagt Bienert. Die offizielle Eröffnung solle aber bewusst erst im Frühjahr stattfinden, wenn auf dem Lehrpfad alles zu grünen und zu blühen beginnt.

Doch die "Malocher" des Nabu haben schon vor der Eröffnung die Sorge, dass Naturlehrpfad auch ungebeten Gäste anziehen und zu Vandalismus verlocken könnte, gibt Bienert zu: "Wir haben aber vorgesorgt und Schilder mit Glasplatten bestellt. Wenn die von Sprayern beschmutzt würden, dann kann man die Schilder wieder reinigen." Der wichtigste Schutz gegen Vandalismus werde aber die regelmäßige Kontrolle sein. "Wir werden ein- bis zweimal pro Woche den gesamten Naturlehrpfad kontrollieren. Und wir werden auch versuchen, aus den benachbarten Schulen Patenschaften für den Naturlehrpfad zu bekommen", kündigt Bienert an. "Möglichst viele Leute sollen die Anlage im Auge behalten", wünscht sich der Nabu-Sprecher.

Mindestes 500 Arbeitsstunden wird die "Malocher-Gruppe" bislang in den Naturlehrpfad gesteckt haben. Die weitere Pflege des Pfades, aber vor allem auch die Betreuung mit Führungen etwa für Schulen und Kindergärten sollen ab der eröffnung hinzu kommen.

Gepflanzt wurden in den vergangenen Monaten entlang der Strecke von Jüchen, Garzweiler und Herberath sämtliche Bäume und Sträucher, die für die Präsentation des heimischen Arteninventars benötigt werden. Auch die Lebensräume Wildobstwiese, Wildkräuterwiese, Wildstrauchhecke, Bachrenaturierung, Totholz und Bienen wurden entlang des Lehrpfades zusätzlich geschaffen, um letztendlich eine möglichst große Vielfalt an Lebensraumtypen präsentieren zu können.

Der komplette Rundweg erstreckt sich über 3,2 Kilometer. Der Naturlehrpfad lässt sich aber auch über eine mittlere Strecke von 2,9 Kilometern oder über eine Kurzstrecke von 1,6 Kilometern begehen. Auch abwechslungsreiche Landschaftselemente wie Biotope ergänzen die Bepflanzungen entlang des Weges.

Zur Erläuterung der Fauna werden insgesamt 22 Baum- und acht Lebensraumtafeln sowie eine Übersichtstafel am Startpunkt des Lehrpfades angebracht. Und der entsprechend befestigte Weg kann auch mit Rollator und Kinderwagen genutzt werden.

(NGZ)
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